Hermann Häfker
Der Schriftsteller Hermann Häfker (* 3. Juni 1873 in Bremen; † 27. Dezember 1939 in Mauthausen) war ein bedeutender Filmtheoretiker seiner Zeit. Er erhob den Film zur Kinematographie.[1] Im Sinne von Sergei Eisenstein sollten sich Bilder, Worte, Musik und Körpersprache zu einem Gesamtkunstwerk verbinden und damit Tendenzen einer "Kinoseuche" in den Großstädten ("Schund und Schmutz") überwunden werden.[2]
Häfker war 1902 nach Dresden gekommen und gründete hier 1909 den Verein Bild und Wort. Zwischenzeitlich besaß er ein Haus in Tharandt. Ab 1922 wohnte er mit seiner Familie in Colmnitz bei Freiberg. Mit der Unterstützung von Wolfgang Schumann vom Dürerbund konnte er viele Schriften beim Callwey-Verlag München publizieren. Diese Werke befassten sich mit verschiedenen populärwissenschaftlichen Themen, wobei sich Häfker besonders um die sexuelle Erziehung und die Verbreitung astronomischer Kenntnisse [3] verdient machte. Seine Weltgeschichte in einem Band beim Verlag Kaden, die er auch in Esperanto publiziert hatte, wurde später von den Nazis verboten.[4] Häfker arbeitete zudem mit der Rudolph'schen Verlagsbuchhandlung zusammen.
Hermann Häfker floh vor den Nationalsozialisten nach Prag, wurde von dort nach Dachau verschleppt und verstarb im KZ Mauthausen.
[Bearbeiten] Werke
- Die Aufgaben der Kinematographie in diesem Kriege. München Verlag Callwey. 1914.
- Vortragstexte für Lichtbilder der Unger & Hoffmann AG zu 24 ausgewählten Bilder der Dresdner Galerie sowie Aus der Geschichte der alten Bildhauerei nach Originalen und Abgüssen der Skulpturensammlung im Albertinum. 1915.
- Gilgamesch. Eine Dichtung aus Babylon. Deutsch gesetzt von Hermann Häfker. Nachwort zum Verständnis des Gilgamesch-Epos. München Verlag Callwey. 1924.
- Geheimnis des Sternbilderhimmels. München Verlag Callwey. 1925. 23 S. in: Flugschrift zur Ausdruckskultur. Band 195
- Wanderkunst. Ratschläge mit besonderer Berücksichtigung des Fahrradreisens. München Verlag Callwey. 1925. 24 S. in: Flugschrift zur Ausdruckskultur. Band 197.
- Das Sternbilder-Buch. Ein Buch von Himmel und Weltanschauung. München Verlag Callwey. 1926.
- Über Sport und Leibesschulung. München Verlag Callwey. 1926. 13 S. in: Flugschrift zur Ausdruckskultur. Band 206.
- Moritz von Egidy. Ein deutscher Mensch. Um Verständnis und zur Auferweckung eines Toten. München Verlag Callwey. 1926. 32 S. in: Flugschrift des Dürerbundes 207.
- Geschlechtlichkeit, Liebe und Güte. München. 1926. 26. S. in: Flugschrift zur Ausdruckskultur. Band 202.
- Weltgeschichte in einem Band Ort. Dresden Verlag Kaden. 1928. 347 S.
- Erziehung zur Liebe. Dresden Rudolph'sche Verlagsbuchhandlung. 1930.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Helmut H. Diederichs, Gesamtverzeichnis der Schriften zum Film von Hermann Häfker 1907 bis 1919
- ↑ Diesseits der Leinwand. Filmgeschichte als Kinogeschichte
- ↑ Das Sternbilder-Buch
- ↑ Liste der von den Nazis verbannten Bücher
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Hermann Häfker“
- Hermann Häfker: "Kino und Erdkunde". Lichtbühnen-Bibliothek Nr. 7, Herausgegeben von der Lichtbilderei GmbH, Mönchengladbach, 1914, Volksvereins-Verlag GmbH