Hans von Brescius
Dr. jur. Karl Hans von Brescius, auch Carl Hans von Brescius (* 5. Februar 1870 in Dresden; † 30. März 1945 in Dresden-Cotta) war ein Dresdner Jurist, Geheimer Regierungsrat und Mitglied der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Von Brescius war außerdem auch schriftstellerisch tätig.
[Bearbeiten] Familie
Karl Hans von Brescius entstammte der Lausitzer Familie Brescius. Er war das älteste Kind und Sohn des Dresdner Kaufmannes Karl Otto von Brescius (* 22. Oktober 1834 in Dresden; † 27. April 1902 ebenda) und dessen 1869 geheirateter Ehefrau Clara Auguste Mathilde geb. Forkert (* 29. Mai 1839 in Dresden; † 18. Oktober 1902 ebenda), Tochter des königlichen Kammermusikus Johann Gottlieb Forkert († 1875 in Dresden)[1] und dessen Ehefrau Pauline Auguste Forkert (1806–1898).[2][3] Hans' Großvater war der Kauf- und Handelsherr zu Dresden, Karl Eduard von Brescius (1798–1865). Hans hatte noch einen Bruder:
Hans von Brescius heiratete am 21. März 1912 in Dresden Agnes Martha geb. Rachner (* 22. Februar 1879; †).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hans von Brescius wurde am 17. März 1870 in Dresden getauft. Nach bestandener Reifeprüfung studierte er Jura an den Universitäten in Leipzig sowie in Heidelberg und promovierte sich dort am 11. August 1894 zum Doktor der Rechtswissenschaft (Dr. jur.).[4] Er ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1895 als Referendar im Haus seiner Eltern in der Winckelmannstraße 5 verzeichnet.[5] Ab 1898 arbeitete er als Referendar im königlichen Landgericht.[6]
1899 wechselte von Brescius als Assessor zur Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.[7] 1901 ist er dort als juristischer Hilfsarbeiter [8] sowie ab 1902 als Finanz-Assessor angestellt.[9] 1903 zog er in eine Wohnung im ersten Obergeschoss in der Gutzkowstraße 8,[10] ein Jahr später in die Lindengasse 16.[11]
1908 wurde von Brescius zum königlich-sächsischen Finanzrat ernannt. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen,[12] die dem sächsischen Finanzministerium unterstellt war. 1912 zog von Brescius in die Kaitzer Straße 25,[13] 1913 wurde er zum königlich-sächsischen Oberfinanzrat ernannt.[14] 1915 zog er in die Reichenbachstraße 9.[15]
1920 wurde von Brescius zum Geheimen Regierungsrat in der neu gegründeten Reichsbahndirektion Dresden befördert.[16] Als solcher wirkte er bis mindestens 1943.[17] 1930 war er Leiter des Dezernats „Wohlfahrt“ (Dezernat Nr. 5) in der Abteilung „Allgemeine Verwaltung“ und damit einer der 13 Dezernenten unter dem damaligen Leiter der Abteilung (römisch) I „Allgemeine Verwaltung“, dem Direktor und Vizepräsidenten der Reichsbahndirektion Dresden Ernst Georg Friedrich.[18]
Hans von Brescius war u.a. Mitglied im Dürerbund.[19]
[Bearbeiten] Veröffentlichungen/ Werke (Auswahl)
- 1896: 50 Jahre aus der Geschichte des Dresdner Hoftheaters 1840-1889
- 1897: Ein Dresdner Kammermusikus
- 1898: Die Königlich Sächsische musikalische Kapelle, von Reißiger bis Schuch (1826-98) : Festschrift zu Feier des 350-jährigen Kapelljubiläums
- 1898: K. G. Reissinger
- 1907: Zauber des Südens: Frühlingstage in Sizilien, Köhler-Verlag Dresden [20]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1916: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens mit Kriegsdekoration
- 1916: königlich-sächsisches Kriegsverdienstkreuz
[Bearbeiten] Quellen
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang Gotha 1908, Justus Perthes, Digitalisat auf http://digital.ub.uni-duesseldorf.de, S. 121ff.
- Deutsche Eisenbahndirektionen, Eisenbahndirektion Dresden 1869-1993, Helga Kuhne, VBN Verlag B. Neddermeyer, 2010, ISBN 978-3-941712-05-8
- genealogische Datensätze auf Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Letztmalig im Dresdner Adressbuch 1875, SLUB, S. 100
- ↑ Als Witwe erstmalig im Dresdner Adressbuch 1876, SLUB, S. 103. Sie wohnte ab 1877 im Haus in der Winckelmannstraße bei der Familie Brescius.
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensatz auf forgottenbooks.com
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, Häuserbuch, SLUB, S. 1538
- ↑ Adressbuch Dresden 1899, SLUB, S. 174
- ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 168
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 181
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 191
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 214
- ↑ Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 208
- ↑ Adressbuch Dresden 1909, SLUB, S. 196
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 215
- ↑ Adressbuch Dresden 1914, SLUB, S. 188
- ↑ Adressbuch Dresden 1916, SLUB, S. 154
- ↑ Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 149
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 186
- ↑ Das 14. Dezernat in der Abteilung „Allgemeine Verwaltung“, Dezernat Nr. 15 „Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten“ leitete Friedrich selbst in Personalunion.
- ↑ Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund: Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imerialismus, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1969, Leseprobe auf Google Books, S. 463
- ↑ Datensatz auf tkb.bookmaps.org