Christoph Johann Friedrich Graf Vitzthum von Eckstädt
Christoph Johann Friedrich Graf Vitzthum von Eckstädt (* 14. Oktober 1863 in Dresden; † 30. Dezember 1944 in Tiefhartmannsdorf, Krs. Schönau/ Schlesien) war ein sächsischer Jurist, Diplomat, Wirklicher Geheimer Rat und Minister des Innern und für Auswärtige Angelegenheiten des Königreiches Sachsens.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Lausanne, Berlin und Leipzig schloss Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt 1887 sein Referendarexamen ab. 1890 wurde er Legationsrat am sächsischen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten und wurde ein Jahr später, 1891 sächsischer Gesandter in Berlin.
1894 kehrte Vitzthum von Eckstädt wieder zurück ins sächsische Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Dresden und wurde 1896 Bezirksassessor bei der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt. Im Jahr darauf, 1897 wurde er zum Königlich Sächsischen Regierungsassessor ernannt. Drei Jahre später, 1900 wurde er Regierungsrat bei der Kreishauptmannschaft Chemnitz. Am 1. Mai 1901 wurde Vitzthum von Eckstädt zum Königlich Sächsischen Amtshauptmann in Annaberg ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 30. April 1906 aus.
Am 1. Mai 1906 wurde Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt zum außerordentlichen sächsischen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Berlin ernannt. Das Amt übte er etwa drei Jahre aus. Am 1. Juli 1909 wurde Vitzthum von Eckstädt vom sächsischen König Friedrich August III. zum sächsischen Minister des Innern und der Auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Bis zum Rücktritt der sächsischen Regierung am 26. Oktober 1918 behielt er den Vorsitz im sächsischen Innen- und Außenministerium.
[Bearbeiten] Familie
Christoph Vitzthum von Eckstädt entstammte aus einer Familie des Thüringischen Uradels, das erstmals 1123 mit Dietrich de Abbolde (Dietrich von Apolda) urkundlich erwähnt wird. Ein Vitzthum (auch vicedominus) war ursprünglich ein Amt im Dienst des Erzbischofs von Mainz, einem der sieben Kurfürsten im Deutschen Reich Römischer Nation. Die Stammlinie der Vitzthume von Eckstädt begann mit dem Ritter Berthold († um 1285) und benannte sich nach dem Familiensitz Eckstedt bei Erfurt. In Dresden lebte auch ein Ast der Stammlinie der Familie Vitzthum mit dem Stammvater Rudolf Vitzthum von Apolda, der 1639 in seinem Testament für die Gründung des Vitzthumschen Gymnasiums in Dresden 80.000 Gulden stiftete.
Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt wurde am 14. Oktober 1863 in Dresden als Sohn des Otto Graf Vitzthum von Eckstädt (1829–1917) und der Amalie von Miltitz (1824–1876) geboren.
Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt heiratete am 13. Oktober 1891 mit Viktoria Auguste Therese Anna Elisabeth Gräfin von Harrach (24. Juni 1870 in Berlin; † 11. Juli 1961 in Heidelberg), Tochter des Professors und Malers Ferdinand Graf von Harrach (1832–1915) und der Hélène de Pourt alès (1849–?). Das Paar bekam sieben Kinder, fünf Töchter und zwei Söhne:
- Eva Anna Isabella Amelie Helene (* 4. Mai 1895 in Dresden; † 1. Februar 1975), sie heiratete Joachim Lemke (1891–1967).
- Christa Elisabeth Margarethe Therese (* 25. Juli 1897 in Dresden; † 12. Februar 1988), sie heiratete Cecil von Renthe gen. Fink (1885–1964).
- Burghard Otto Alfred (* 4. Dezember 1900 in Chemnitz; † 20. April 1980), er heiratete Helle Marie Siren (1900–1980). Das Paar hatte vier Kinder.
- Wolfgang Wilhelm Ferdinand (* 22. März 1902 in Annaberg; † 20. Oktober 1941), er heiratete Ursula Waetzoldt (1910–1983). Das Paar hatte drei Kinder.
- Leonore-Renata (* 3. März 1905 in Annaberg; † ?), sie heiratete Alexander Rüstow (1885–1963).
- Elisabeth (* 2. Dezember 1907 in Berlin; † 15. Dezember 1972), sie heiratete Hinrik von Levetzow (1899–1975).
- Helene Marie Josephine Gisela (* 11. Juni 1912 in Dresden; † ?), sie heiratete Joachim-Dietrich von Levetzow (1908–1980).
[Bearbeiten] Quellen
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 198-199 auf www.zeno.org
- Christoph Johann Friedrich Graf Vitzthum von Eckstädt auf der offiziellen Homepage des sächsischen Staatsministeriums des Innern (SMI)
- Christoph Johann Friedrich, Graf Vitzthum von Eckstädt auf Geneall
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstädt“
- Bildnisse des Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt von Hugo Erfurth im Rheinischen Bildarchiv Köln
- Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt in der Deutschen Biographie
- Brief von Christoph Graf Vitzthum von Eckstädt an Wilhelm Graf von Hohenthal und Bergen in "Das Kaiserreich am Abgrund", Peter Winzen, Franz Steiner Verlag, 2002, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 3-515-08024-4, S. 139