Fritz Nobe

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Fritz Nobe (24. Oktober 1880 in Dresden; † 5. Mai 1945 in Oslo/ Norwegen, Selbstmord),[1] königlich-sächsischer Offizier, Jurist, Beamter, Oberregierungsrat, Werftverwaltungsdirektor in Kiel sowie zuletzt General- und Admiralstabsintendant der Kriegsmarine der Wehrmacht.

[Bearbeiten] Familie

Fritz Nobe entstammte der sächsischen Familie Nobe. Er war der Sohn des Mitglieds der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen und Geheimen Baurats, Leberecht Gustav Edmund Nobe (* 26. Dezember 1841 in Dresden; † 14. Juni 1915 ebenda) und dessen erster Ehefrau Marie Anna Nobe. Nobe hatte noch zwei ältere Brüder:

Nobes Großeltern waren der Dresdner Tischler Carl Gustav Nobe und dessen Ehefrau Amalia geb. Schneider.

Fritz Nobe heiratete 1915 in Dresden Irmgard geb. Kobligk (1888–?),[3] Tochter des Offiziers Adolf Kobligk und dessen Ehefrau Martha geb. Thiel.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nobe trat nach seiner Schulbildung am 1. April 1901 als Einjährig-Freiwilliger in das 1. Königlich-Sächsische Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100 in Dresden ein. Dort diente er bis zum 31. März 1902. Danach studierte er wie sein älterer Bruder Horst Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig und wurde nach dem Studium, am 24. Juni 1907 zum Leutnant der Reserve ernannt.

Nobe ist erstmals 1908, zusammen mit seinem Bruder am Terrassenufer 3 wohnend, als Referendar im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[5] 1909 zog er in die Räcknitzstraße 9.[6] 1910 wechselte Nobe als Referendar an das Landgericht Chemnitz, wo er in der dortigen Kaiserstraße 42 wohnte.[7]

Am 2. Juni 1913 wurde Nobe in die Kaiserliche Marine in die Marineintendantur der Ostsee aufgenommen, wo er auch nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges ab dem 25. Mai 1914 als außerplanmäßiger Marineintendanturassessor bis zum 15. April 1914 diente. Vom 16. April bis 1. August 1914 wurde er in die Marineintendantur an die Nordsee versetzt. Danach diente er kurzzeitig bis zum 17. August 1914 als Berater für Verwaltungsangelegenheiten im Zentralen Versorgungsamt an der Elbe in Hamburg.

Vom 18. August 1914 bis zum 28. Dezember 1918 arbeitete Nobe in der Verwaltungsabteilung der Marineintendantur der Ostsee, wo er am 1. November 1915 etatmäßiger Marineintendanturassessor wurde. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Nobe mit Wirkung vom 29. Dezember 1918 in die Verwaltung des Arbeitsbüros der ehemaligen Kaiserlichen Marinewerften nach Wilhelmshaven versetzt, wo er bis zum 15. April 1919 arbeitete. Das Kriegsende 1918 beendete zunächst den Militärschiffbau in Wilhelmshaven. Die drei Kaiserlichen Werften wurden in ihrer Kapazität wesentlich reduziert und teils privatisiert. Danach ging er wieder zurück zur Verwaltungsabteilung der Marineintendantur der Ostsee, wo er bis zum 10. Oktober 1919 blieb.

Am 11. Oktober 1919 wurde er nach Kiel in das Grundbuchamt der Reichsvermögensverwaltung versetzt, wo er am 28. Januar 1920 den Rang und den Titel eines Regierungsrates erhielt. Dort wirkte er bis September 1921. Am 15. September 1921 wurde Nobe zum Direktor für Verwaltungsangelegenheiten im Marinearsenal Kiel berufen, wo er am 19. Januar 1922 den Rang eines Marineintendentanturrates erhielt. Er blieb in dieser Funktion bis zum 22. März 1923.

Mit Wirkung vom 23. März 1923 wurde Nobe zum Abteilungsvorstand der Werftverwaltung des Generalmarinebüros berufen, das spätere Marinekommando in Kiel. Am 1. Juli 1925 wurde er zum Oberregierungsrat befördert. Er blieb in diesem Amt bis zum 25. Juni 1934.

Am 26. Juni 1934 wurde Nobe zum Direktor der Verwaltungsabteilung der Reichsmarinewerft der Kriegsmarine nach Wilhelmshaven versetzt, wo er am 1. Oktober 1934 offiziell den Titel als Werftverwaltungsdirektor erhielt. In der Werft in Wilhelmshaven blieb er bis zum 2. Oktober 1938. In seiner Zeit wurde mit dem Bau des zur Bismarck-Klasse gehörenden Schlachtschiffs Tirpitz begonnen, das 1941 in Dienst gestellt wurde. Bis heute wurde in Europa kein größeres Schlachtschiff fertiggestellt.

Danach wurde Nobe zuerst Stationsintendant im Marinekommando der Nordsee, wo er am 14. November 1942 zum Generalstabsintendant der Marine befördert wurde. Er diente in diesem Marinekommando bis zum 4. Juni 1943.

Mit Wirkung vom 12. Juli 1943 wurde Nobe zum Generalstabsintendanten des Wehrmachtskommandos nach Oslo in Norwegen berufen, vergleichbar mit einem Zweisterne-General. Die Marine-Intendanturdienststelle befand sich in Horten im Oslo-Fjord. Hier wurde er am 1. Mai 1944 noch zum Admiralstabsintendant befördert. In dieser Funktion beging Nobe aufgrund der bevorstehenden Kapitulation der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg am 5. Mai 1945 in Oslo Selbstmord. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Oslo-Alfaset.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf www.denkmalprojekt.org
  2. Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 716
  3. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  4. Johanna Kobligk, Katharina Alesig: Frauenfreundschaft: Lebensbild unserer Ahnin Cölestine, Books on Demand Norderstedt, Leseprobe auf Google Books, ISBN 978-3-8482-2427-2, S. 64-67
  5. Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 753
  6. Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 760
  7. Adressbuch Chemnitz 1911, SLUB, S. 706
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