Hanns Wolff von Schönberg
Hanns Wolff von Schönberg, auch Hans Wolf von Schönberg (* 1638; † 30. Juni 1696 in Stolpen) war ein kurfürstlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Hauptmannes als Kommandant der Bergfestung Stolpen.
[Bearbeiten] Familie
Hanns Wolff von Schönberg entstammte dem Uradelsgeschlecht von Schönberg, das ursprünglich ein Ministerialgeschlecht im thüringischen Osterlande war und sich später vor allem im Kurfürstentum Sachsen ausbreitete.[1] Viele Familienmitlieder hatten hohe Beamtenpositionen sowie Hofämter inne, andere dienten in der sächsischen Armee. Sein Urgroßvater war der Politiker, Vize- und Hofmarschall sowie Amtshauptmann der Ämter Stolpen und Radeberg, Hans Wolf von Schönberg (1539−1603). Ein anderer Verwandter war der kursächsische Geheime Rat, Appellationsgerichts- und Oberkonsistorialpräsident und Besitzer der Rittergüter von Ober- und Unter-Lockwitz, Leubnitz und Nickern, Gotthelf Friedrich von Schönberg (1631−1708).
Von Schönberg war der älteste Sohn des kursächsischen Leutnants im Leibregiment, Caspar Rudolph von Schönberg auf Bretnig mit Hauswalde (1630−ca. 1660) und dessen Ehefrau Sidonia verw. von Uechtritz, geb. von Ende aus dem Hause Ehrenberg, Tochter von Wolf Rudolph von Ende auf Ehrenberg. Von Schönberg hatte noch drei Geschwister:
- Catharina Sidonia von Schönberg ∞ Hans Ernst von Seydewitz auf Rammenau und Pommlitz,
- Ursula Johanna von Schönberg (sie blieb unvermählt) und
- Caspar Rudolf von Schönberg (1653−1689).
Nach dem frühen Tod des Vaters war seine Mutter bereits 1662 Witwe und vermählte sich ein zweites Mal, mit Johann Ernst von Staupitz.
Von Schönberg war mit Johanna Elisabeth von Osterhausen aus dem Hause Nickern verheiratet. Das Paar hatte folgende bekannte Kinder:
- Hans Wolf von Schönberg (1680−1705) und
- Johanna Elisabeth von Schönberg (* um 1682) ∞ 1725 Johann Heinrich von Birckholtz (1700−1746).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Nach der Pensionierung von Franz Ferdinand von Troilo wurde von Schönberg erstmals am 1. November 1694 als Burghauptmann von Stolpen erwähnt,[2], damit bereits zur Regierungszeit von August dem Starken. Stolpen war eine der seinerzeit fünf sächsischen Festungen (Königstein, Sonnenstein, Stolpen, Wittenberg und die Pleißenburg in Leipzig), die eine Festungsgarnison besaßen.
Bereits nach weniger als zwei Jahren auf Stolpen verstarb von Schönberg und wurde auf dem Stadtkirchhof von Stolpen beigesetzt. Sein Nachfolger als Festungskommandant auf Stolpen wurde Martin von Frantzen.
[Bearbeiten] Quellen
- Carl Christian Gercken: Historie der Stadt und Bergvestung Stolpen im Marggrafthume Meissen gelegen..., Dresden und Leipzig 1764, Digitalisat auf Google Books, S. 295
- Genealogie in der Online-Personen-Datenbank der Familie von Schönberg auf vonschoenberg.org
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Geschichte der Familie von Schönberg in Sachsen, Online-pdf auf www.familie-von-schoenberg.de
- ↑ Pfotenhauer, Paul, "Troilo, Franz Ferdinand von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 38 (1894), S. 634-635 Online-Version