Joachim Günther
Prof. Dr. sc.oec. Joachim Günther (* 7. Oktober 1918 in Oelsnitz/Erzgebirge; † 5. Januar 1976) war ein deutscher Verkehrswissenschaftler sowie Professor und Rektor der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden[1].
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Oberschule in Stollberg/Erzgebirge und dem 1936 bestandenen Abitur musste Joachim Günther noch im gleichen Jahr zum Reichsarbeitsdienst. Wenige Monate später wurde er Ende 1936 als Soldat der Wehrmacht eingezogen. Als solcher wurde er 1941 schwer verwundet und somit vom weiteren Kriegsdienst ausgemustert. Danach studierte er von 1941 bis 1944 mit kleineren Unterbrechungen an der Universität in Leipzig Staatswissenschaften. Nach dem 2. Weltkrieg ging er bis 1947/48 an die Universität in Halle/Saale, um sein Studium in der Fachrichtung Staats- und Rechtswissenschaft fortzusetzen. Nach dem Studium arbeitete er ab 1948 weiter als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Halle. 1949 promovierte er dort zum Doktor rer.pol. mit einer wirtschaftshistorischen Dissertation.
1950 ging er zur Deutschen Reichsbahn und arbeitete in der Reichsbahndirektion (Rbd) Erfurt als Finanzdezernent. Diese Position als Leiter der Finanzabteilung der Rbd hatte er bis 1952 inne. Parallel dazu hielt er seit dem Wintersemester 1951/52 Vorlesungen an der Fakultät für Verkehrswissenschaften an der Technischen Hochschule Dresden.
Mit der Gründung der Hochschule für Verkehrswesen am 8. September 1952 wurde Günther dort Professor für Verkehrswirtschaftslehre und gleichzeitig der erste Dekan der Fakultät für Verkehrsökonomie, ab 1953 umbenannt in Fakultät für Ökonomik des Transport- und Nachrichtenwesens. Bis 1956 war er in dieser Position tätig. Im gleichen Jahr wurde er Professor am Lehrstuhl für allgemeine Verkehrsstatistik und Datenverarbeitung. Mit Wirkung vom 10. September 1956 wurde Joachim Günther zum neuen Rektor der Hochschule berufen. Entsprechend der damals gültigen Regelung ging seine vierjährige Amtszeit am 5. September 1960 zu Ende. Zu dieser Zeit wohnte er Schopenhauerstraße 5[2]. Später war er von 1964 bis 1968 noch als Direktor und Leiter des Industrie-Instituts tätig, das bereits 1955 als zweite derartige Einrichtung in der DDR für Fachkräfte aus der Wirtschaft zur Weiterbildung in einem Hochschulstudium eröffnet wurde. Danach war er Vorsitzender des Gesellschaftlichen Rates der Hochschule von 1968 bis 1974.
Joachim Günther erhielt für seine Verdienste beim Aufbau und der Leitung der Hochschule folgende Auszeichnungen:
- Träger des Ehrentitels „Verdienter Eisenbahner der DDR“
- Verdienstmedaille der DDR (1959)
- Vaterländischer Verdienstorden der DDR in Bronze (1967)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Geschichte der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden, Prof. Dr. sc.oec. Werner Gross und Prof. Dr. sc.oec. Gerhard Rehbein, Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, 1. Auflage, ISBN 3-344-00324-0
- ↑ Amtliches Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1959, S. 50