Johann Lucius
Johann Lucius (* 5. Juli 1590 in Schönewalde; † 2. März 1652 in Dresden) war war ein sächsischer Pfarrer, u.a. als Pastor an der Annenkirche sowie als Diakon an der Kirche zum Heiligen Kreuz in Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Lucius studierte ab 1606 Philosophie sowie Theologie an der Universität Wittenberg und verteidigte dort 1614 seine Dissertation zum Magister der Philosophie (Mag. phil.).
1620 wurde Lucius evangelischer Pfarrer im böhmischen Zschachwitz, wo er im gleichen Jahr aufgrund der Niederlage des Aufstandes der böhmischen Protestanten vertrieben wurde und somit wieder in seine sächsische Heimat zurückkehrte. Nach dem Tod seines Amtsvorgängers Elias Kirchhof wurde Lucius 1621 als Pastor an die Kirche St. Anna nach Dresden berufen,[1] wo er erstmals am 4. Juli 1621 predigte. 1627 wurde er als Diakon an die Dresdner Kreuzkirche versetzt, wo er bis zu seinem Tod wirkte.
Lucius' Nachfolger im Amt als Pastor an der Annenkirche wurde Martin Sieber (1592–1633).
[Bearbeiten] Familie
Johann Lucius entstammte der Prediger- und Theologenfamilie Lucius, die über mehrere Generationen, insgesamt 140 Jahre an der Kreuzkirche, der Kreuzschule und in der Stadt Dresden wirkte. Sein Großvater war Christophorus Lucius († 1594), der seit 1539 insgesamt 45 Jahre an der Schule zum Heiligen Kreuz unterrichtete. Lucius war der Sohn des gleichnamigen Vaters Johann(es) Lucius (* 25. Januar 1561 in Dresden; † 23. April 1604 ebenda) und dessen Frau Maria geb. von Trandorf. Sein Vater war anfangs Rektor in Herzberg, danach Pastor in Schönewalde und später Diakon an der Kreuzkirche in Dresden.
Johann Lucius war zweimal verheiratet. Er heiratete in erster Ehe Anna geb. Schwarz († 16. Februar 1630 in Dresden), Tochter des kurfürstlich-sächsischen Landbaumeisters und Landmühlenvoigts Andreas Schwartz. Aus dieser Ehe entstammten zwei Söhne, die sich beide am 16. Oktober 1644 in die Matrikel der Universität in Wittenberg eingeschrieben hatten:
- Johann Andreas Lucius (* 19. Oktober 1625 in Dresden; † 17. Januar 1686 ebenda), lutherischer Theologe sowie späterer Hof- und Oberhofprediger Superintendant zu Dresden. Zur Beerdigung seines Vaters bewog Aegidius Strauch I. ihn dazu, sich um die frei gewordene Stelle seines Vaters zu bewerben. Er stellte seine Hochschulambitionen ein, absolvierte am 30. April 1652 in Dresden seine Probepredigt und wurde am darauffolgenden 8. Mai als Diakon an der Kreuzkirche bestätigt. Nach dem Ablauf des Gnadenhalbjahres seiner Mutter trat Lucius am 11. September sein Amt an und war damit in 4. Generation als Prediger an der Kreuzkirche tätig, ∞ 1. 1652 Maria Salome geb. Ayrer (1631–1662), Tochter des Dresdner Ratsherren und Juweliers Michael Ayrer, sechs Kinder, ∞ 2. 1663 Johanna Charitas geb. Griebe verw. Hartmann (1635–1680), Tochter des Kriegszahlmeisters Georg Gotthelf Griebe (1608–1670), sechs Kinder.
- Christian Lucius (* 17. Juli 1627 in Dresden; † 21. September 1690 ebenda), evengelischer Pfarrer und Theologe, seit 1672 Stadtprediger zu Dresden ∞ 1. 1652 Anne Marie geb. Simon († 1653), Tochter des Pfarrers zu Ortrand Johann Simon, ∞ 2. 1654 Margareta Veronica geb. Petermann, älteste Tochter des Andreas Petermann, kursächsischer Geleit-Akzise- und Steuereinnehmer sowie Bürgermeister in Ortrand, 18 Kinder, davon 11 Söhne.[2]
In zweiter Ehe heiratete Lucius um 1631 Anna geb. Fickler.
[Bearbeiten] Quellen
- Gustav Boettger: Die Geschichte der Annenkirche in Dresden: Eine Säcularschrift, Dresden 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 44f.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ August Hermann Kreyssig: Album der evangelisch-lutherischen Geistlichen im Königreiche Sachsen: von der Reformationszeit bis zur Gegenwart, nach den alphabetisch geordneten Parochieen, Verlag Ramming 1833, Digitalisat im Internetarchiv auf archive.org, S. 109
- ↑ Johann Seebisch: Der Leuchtende Lehrer..., Leichenpredigt auf Christian Lucius, Dresden 1691, Digitalisat der SLUB