Johann Paul Schröter
Johann Paul Schröter, auch Schröder (* 24. April 1719 in Dresden; † 9. August 1782 ebenda),[1] war ein sächsischer Jurist, zuletzt im Rang und mit Titel eines kurfürstlich-sächsischen Oberkonsistorialrates. Er war außerdem Rittergutsbesitzer auf Walda bei Großenhain sowie auf Bauda und Wildenhain.
[Bearbeiten] Familie
Johann Paul Schröter entstammte der thüringisch-sächsischen Gelehrtenfamilie Schröter/ Schröder, deren Stammlinie bis zum Weimarer Bürgermeister Peter Schröter bekannt ist, der zwischen 1523 und 1563 in Weimar erwähnt wurde. Dessen Sohn Prof. Dr. phil. et med. Johannes Schröter (1513–1593), kaiserlicher Leibarzt des Kaisers Ferdinand I. und Leibarzt des Kurfürsten Johann Friedrich I. und dessen Sohnes, dem Herzog Johann Friedrich II. wurde am 6. Dezember 1557 in den Adelsstand erhoben und war der 4*Urgroßvater von Johann Paul Schröter.
Johann Paul Schröter war der Sohn des Juristen, Stadtsyndikus zu Dresden, königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Appellations- und Oberkonsistorialrates und Rittergutbesitzers Paul Christian Schröter (* 1687 in Wittenberg; † 9. Juni 1745 in Walda bei Großenhain). Seine Großeltern väterlicherseits waren der königlich-polnische und kurfürstlich-sächsische Appellationsrat sowie Stadtsyndikus zu Wittenberg, Johann Paul Schröter (1663–1729)[2] und dessen 1685 geheiratete Ehefrau Anna Maria geb. Wendler, Tochter des Theologen und Professors an der Universität Wittenberg Michael Wendler (1610–1671). Schröter hatte mindestens noch eine Schwester:
- Christiane Sophie Schröter ∞ 16. Juli 1725 Johann Heinrich Albinus, eigentlich Weiss (1690–1740), Jurist, Doktor beider Rechte, Stadtsyndikus und Hofmeister zu Wittenberg, fünf Kinder.
Johann Paul Schröter heiratete Fernandine Henriette geb. Schmeltz (* vor 1725; ▭ 13. Mai 1787 in der Dresdner Kreuzkirche), Tochter des kursächsischen Hof- und Leibmedikus Ferdinand Gottlieb Schmeltz (1667-1725).[3] Nach Schröters Tod waren 1784 noch folgende Nachkommen erbberechtigt:
- Johanne Charlotte Rudolphine Schröter ∞ Hannß Siegmund von der Pforte, Kammerjunker [4]
- Johann Paul Ferdinand Schröter (* 5. Juli 1749 in Dresden; ▭ 26. November 1785 in Dresden),[5] Jurist, studierte ab 1770 an der Universität in Wittenberg, wo er am 8. Juni 1775 zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) promovierte.[6]
- Ursula Charlotte Christiane Schröter († 23. August 1777 in Wittenberg) ∞ 1773 Dr. Friedrich August Fischer (1727–1786), Jurist, Appellationsrat zu Wittenberg und Dresden, dessen 3. Ehe, deren Kinder:
- Johanne Friederike Auguste Henriette Fischer
- Johanne Auguste Ferdinande Fischer
- Ursula Friederika Rudolphina Fischer (1777-1858), alle 1784 als Jungfrauen erwähnt,[7] letztere ∞ 1798 Christoph Sigismund Freiherr von Gutschmid, königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalleutnants.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Johann Paul Schröter studierte wie sein Vater Rechtswissenschaften und promovierte ebenfalls zum Doktor der Rechte (Dr. jur.). Nach dem Tod seines Vaters erbte Schröter 1745 das Rittergut Walda samt Wasserschloss. Er war außerdem Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Bauda und Wildenhain. 1751 bis 1754 ist ein Rechtsstreit zwischen ihm und seinen Anspannern dokumentiert.[8] 1756 erscheint Schröter als Offiziant des Markgrafentums der Oberlausitz, wo er unter dem Kapitel des dortigen Landgerichts als Rechtskonsulent (Iuris Consulti, Abk. ICti) erwähnt wird.[9]
Im kursächsischen Hof- und Staatskalender ab 1765 ist Schröter als Titular-Oberkonsistorialrat im Oberkonsistorium Sachsens verzeichnet.[10] In dergleichen Position ist er in den folgenden Staatskalendern bis 1780 aufgeführt.
Nach Schröters Tod wurde am 2. März 1784 der dritte Anteil des ehemaligen Küffnerschen Betstübchens in der Sophienkirche, das 1700 durch den Kaufmann und späteren Senator zu Dresden, Johann Sigismund Küffner errichtet wurde, an die Nachkommen von Schröter vererbt.[11]
[Bearbeiten] Quellen
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte Niederjahna 2016
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Amtshauptmannschaft Großenhain (Land), Dresden 1914, Digitalisat der SLUB, S. 464
- ↑ S.a. Datensatz auf VD17
- ↑ Datensatz im Sächsischen Staatsarchiv
- ↑ 1728 im Staatskalender noch als Page verzeichnet
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Wittenbergisches Wochenblatt zum Aufnehmen der Naturkunde und des ökonomischen Gewerbes auf das Jahr 1775, Band 8, Digitalisat auf Google Books, S. 263ff.
- ↑ Leipziger Zeitung: Amtsblatt des Königlichen Landgerichts..., Digitalisat auf Google Books, S. 535
- ↑ Die Dienstdifferenzen zwischen den Anspannern zu Walda, Bauda und Wildenhain und ihrer Gerichtsherrschaft, dem Oberkonsistorialrat Dr. Johann Paul Schröter, Datensatz im Hauptstaatsarchiv Sachsens
- ↑ Georg Christoph Kreysig: Beyträge zur Historie derer Chur- und Fürstlichen Sächsischen Lande, Band 3, Altenburg 1756, Digitalisat auf Google Books, S. 166
- ↑ Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 120
- ↑ Leipziger Zeitung: Amtsblatt des Königlichen Landgerichts..., Digitalisat auf Google Books, S. 535