Karl Heinrich Edmund Peschel
Karl Heinrich Edmund Peschel (* 1. März 1817 in Dresden; † 26. Juni 1871 ebenda),[1][2] war ein sächsischer Jurist und Dresdner Stadtrat sowie Vorstand der städtischen Schuldeputation in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Karl Heinrich Edmund Peschel entstammte der sächsischen Familie Peschel. Seine Großeltern väterlicherseits waren der Klein-, Hof- und Ratsuhrmachers Karl August Peschel (1746–1812) in der Dresdner Neustadt sowie dessen Ehefrau Caroline Auguste geb. Künzel (1758–1837).
Peschel war der Sohn des königlich-sächsischen Hauptmanns und langjährigen Lehrers an der Militär-Bildungsanstalt, Karl Friedrich Peschel (27. Mai 1793 in Dresden; † 25. Februar 1852 ebenda)[3] und dessen 1816 geheirateter Ehefrau Henriette Wilhelmine geb. Steinacker (1793–1859), Schwester des Juristen, Leipziger Professors und königlich-sächsischen Appellationsrates Wilhelm Ferdinand Steinacker (1792–1864) und Tochter des Leipziger Kaufmanns [4] Johann David Steinacker (1746–1804) und dessen Ehefrau Johanne Jacobine geb. Geissler (1754–1840). Peschel hatte noch drei Geschwister, u.a.:
- Ida Corinna Peschel (~ 19. April 1823 in Dresden),[5]
- Oscar Ferdinand Peschel(1826–1875), Geographie- und Hochschullehrer an der Universität in Leipzig ⚭ 1852 Juliane Friederike Caroline geb. Freiin von Könitz (1830–1904)
Edmund Peschel heiratete am 26. Oktober 1850 in Dresden Therese geb. Bayer († 1915 in Dresden).[6][7] Peschels Witwe zog nach dem Tod ihres Mannes in die Räcknitzstraße 16.[8] Zuletzt wohnte sie dort in der Hausnummer 20.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Edmund Peschel wurde am 16. März 1817 in Dresden getauft. Er studierte Rechtswissenschaften und ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1840 als "Candidatus Juris" im elterlichen Haus in der Hauptstraße 18 in der Dresdner Neustadt verzeichnet.[9] 1845 absolvierte er sein juristisches Staatsexamen und ließ sich ab jenem Jahr im Haus seiner Eltern als Advokat (Rechtsanwalt) nieder.[10]
1849 wurde der anfangs zur Verwaltung von Patrimonalgerichten verpflichtete Peschel als Verwalter der Stiftsgerichte zu Lungkwitz bei Kreischa im Amtsbezirk Pirna bestellt.[11] Daher ist er ab 1850 auch als Gerichtsdirektor aufgeführt.[12] 1853 zog er in die Zwingerstraße 5,[13] 1856 in die Ostraallee 28,[14] später dort in die Hausnummer 40, wo er bis zuletzt wohnte.[15]
Ebenfalls 1853 wurde Peschel erstmals zum Stadtrat gewählt.[16] Peschel übernahm nach dem Rücktritt des Stadtrates Franz Gehe im Juni 1866 dessen Stelle in der Gymnasialkommission von Dresden. Peschel war 1865/66 ebenfalls stellvertretender Vorstand des Eichamtes zu Dresden.[17] Etwa um diese Zeit entstand auch das Foto, das von Oscar Albin Röhr, Fa. Röhr & Co., Photographisches Atelier in Dresden, Amalienstraße 22 aufgenommen wurde.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Vorstand der städtischen Schuldeputation in Dresden teilte Peschel am 28. April 1869 im Gymnasium zum Heiligen Kreuz dem Rektor der Schule die Beschlüsse des Stadtrates zu Dresden zu den halben und ganzen Freistellen an der Schule mit. Am 14. September desgleichen Jahres, zum 100-jährigen Geburtstag von Alexander von Humboldt war Peschel in der festlich geschmückten Aula der Kreuschule erneut zugegen.[18] Peschels Nachfolger im Amt der Gymnasialkommission wurde 1871 Stadtrat Otto Leonhard Heubner.[19] Peschel galt als langjähriger Förderer des Dresdner Schulwesens.
[Bearbeiten] Quellen/ Einzelnachweise
- ↑ Edouard-Marie Oettinger: Moniteur des dates Biographisch-genealogisch-historisches Welt ..., Band 7, Leipzig 1873, Digitalisat auf Google Books, S. 105
- ↑ Freie deutsche Schulzeitung, Band 2, Leipzig 1872, Digitalisat auf Google Books, S. 132
- ↑ Nach anderen Angaben geb. am 29. Mai 1793, gest. am 24. Februar 1852
- ↑ Leipziger Adreßbuch 1804, S. 146, SLUB
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Karl Biedermann: Dresdner Journal. Herold für sächsische und deutsche Interessen ..., Band 9, Dresden 1850, Digitalisat auf Google Books, S. 2522: Familiennachrichten
- ↑ Leipziger Zeitung 1850, Digitalisat auf Google Books, S. 5780: Vermählungsanzeige
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, S. 253, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 195, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1846, S. 179, SLUB
- ↑ Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle ..., Band 9, Leipzig 1849, Digitalisat auf Google Books, S. 289
- ↑ Adressbuch Dresden 1850, S. 281, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1854, S. 115, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 173, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, S. 244, SLUB
- ↑ Das Ausland, Ueberschau der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Natur-, Erd- und Völkerkunde, Stuttgart 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 1074
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1865/66, Digitalisat auf Google Books, S. 410
- ↑ Programm des Gymnasiums zum heiligen Kreuz..., Dresden 1870, Digitalisat im Internet Archiv
- ↑ Carolus Joachim PFOTENHAUER: Fest-Schrift Herrn Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm Pfotenhauer ..., Dresden 1874, Digitalisat auf Google Books, S. 4