Latènezeit

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Die Latènezeit (auch: La-Tène-Zeit oder Latène-Zeit) war die jüngere vorrömische Eisenzeit im Raum nördlich der Alpen. Sie begann etwa 450 v. Chr. und dauerte je nach römischer Provinz unterschiedlich bis knapp vor Christi Geburt (im Dresdner Elbtalkessel bis zum Jahr 8 v. Chr.).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Latènekultur in Nordböhmen

In der Region Nordböhmen gab es mindestens die keltischen Oppida Duchcov (Dux, 14 Straßenkilomer von Dubí entfernt) und Doksany (Doxa[n]), außerdem noch den Handelsposten Dubí, 4 km nördlich von Teplice.

In Dubí führte ein alter Handelsweg der Kelten entlang, von Dux kommend nach Aussig an der Elbe. Aus der Zeit um 400 v. Chr. belegen Artefakte die Anwesenheit von Kelten und den Kontakt mit Mittelmeervölkern. Diese sind im Teplicer Museum in der Keltenausstellung "Fakten, die das Wasser enthüllte" ausgestellt.

[Bearbeiten] Die Verbindung zwischen dem Dresdner Elbtalkessel und Nordböhmen: Alter Postweg Dresden – Böhmen

Im Südteil des Alten Postweges - der Verbindung von den uralten Thermalquellen in Teplitz über Dubí und dem Zinnwald nach Altenberg - wurde dieser bereits um 400 v. Chr. als Weg vom alten keltischen Handelsplatz Dubí in das keltische Oppidium Dohna benutzt, eine befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der Latènezeit (späte Eisenzeit) von etwa 450 v. Chr. bis zur Zeit um Christi Geburt. Der Talpass der Porta Bohemica (Böhmische Pforte bzw. tschechisch Česká brána) am Beginn des Elbdurchbruchs durch das Böhmische Mittelgebirge (auf etwa 140 Meter Seehöhe) war damals viel zu versumpft genauso wie der Raum Dresden (altsorbisch "Drežďany" für Sumpf- oder Auwaldbewohner). Deswegen führte der damalige weitere Weg von Altenburg in den Norden auch nicht nach Dresden, sondern durch das Müglitztal zum keltischen Oppidium Dohna.

Die Entfernung von Dubí nach Dohna entsprach der von Dux nach Doxa und war jeweils 42 km, eine damals mögliche Tagesleistung. Die Handelsstation Dubí = Eichwald auf 389 m ü. NN war notwendig, da Dux weitere 14 km entfernt auf lediglich 201 m ü. NN lag. Eine Überquerung des Miriquidi (Erzgebirges) "in einem Ritt" war seinerzeit offenbar noch nicht möglich.

Der Alte Postweg ging von Cinovec (Zinnberg) das Kerbtal (V-Tal) der Bystřice (Wistritz) talwärts entlang zur Handelsstation Dubí, die etwa vier Kilometer nördlich von Teplice am Südhang des Osterzgebirges an einer Furt im Eichenwald des Miriquidi-Wald (Erzgebirge) lag.

[Bearbeiten] Siedlungen mit latènezeitlichen Funden im Raum Dresden

Nach traditioneller historischer Meinung traf der germanische Vorstoß im Gebiet des böhmischen Elbdurchbruchs auf den keltischen Einflußraum, so daß die fortgeschrittenere Latènekultur auf die protogermanischen Gruppen der Jastorf-Kultur im Dresdner Raum einwirkten. Hiernach gab es einen prägenden Einfluß auf die Proto-Germanen von Süden. So wurde die Drehscheibe übernommen, außerdem kam es zum Import böhmischer und internationaler Waren.

Da die Bodenfunde nichts über eine Volkszugehörigkeit aussagen, wird mittlerweile auch von einer Besiedlung des Elbtalkessels mit Trägern der keltischen Latènekultur ausgegangen.

Siedlungen mit latènezeitlichen Funden im Raum Dresden sind:

In den Siedlungen wurden regelmäßig auch Fibeln Duxer Typ sowie andere bronzene und eiserne Fibeln gefunden, desweiteren auch Nadeln und Perlen (sowohl aus Glas als auch aus Ton).

Der latènezeitlich belegte Raum überschritt die siedlungsbegünstigenden Areale, so in:

Im 2. Jahrhundert v.Chr. begann ein Siedlungsschwund der Jastorf-Kultur, im 1. Jahrhundert v. Chr. ist sogar ein Siedlungsabbruch zu beobachten. Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Wanderung der Elbgermanen nach Böhmen.

Diese Theorien werden allerdings auch angezweifelt. Lange Zeit galt es in der Forschung als selbstverständlich, dass eine einheitliche materielle Kultur sicheren Rückschluss auf die Existenz einer entsprechenden Gruppenidentität zulasse: Man nahm an, archäologische Funde eindeutig mit bestimmten "Völkern" in Verbindung bringen zu können. In jüngster Zeit wird dies vermehrt bezweifelt, so dass letztlich umstritten ist, ob die Proto-Germanen der Jastorf-Kultur aufgrund ihrer gemeinsamen materiellen Kultur als eine geschlossene Gruppe angesprochen werden können und ob die Ausbreitung der materiellen Kultur tatsächlich Rückschlüsse auf Wanderungsbewegungen erlaubt.

[Bearbeiten] Zeitgleichheit mit der Jastorf-Kultur

Die nördlichen Proto-Germanen der Jastorf-Kultur traten zeitgleich mit der keltischen Hallstattzeit und der keltischen Latènezeit auf. Es ergeben sich dadurch folgende Entsprechungen:

[Bearbeiten] 8 v. Chr.: Ende der vorrömischen Zeit im Dresdner Elbtalkessel

Im Dresdner Elbtalkessel endete die vorrömische Zeit im Jahr 8 v. Chr.:

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Karte des Römischen Reichs von 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. und Karte des Römischen Reiches zu Beginn des Jahres 9 n. Chr., dem Jahr der Schlacht im Teutoburger Wald.
  2. Karte des Römischen Reiches zur Zeit seiner größten Ausdehnung unter Kaiser Trajan im Jahr 117 n. Chr..
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