Rüger (Familie)
Die sächsische Familie Rüger ist bereits seit dem 17. Jahrhundert in Dresden nachweisbar. Vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren einige Familienmitglieder sehr erfolgreich als Fabrikbesitzer, Unternehmer sowie als Juristen und Beamte.
[Bearbeiten] Name
Der Name Rüger wurde seit dem 11. Jahrhundert zuerst als Vorname, seit dem Ende des 15. Jahrhundert als Nachname. Die Familiengeschichte wurde vom Reichsgerichtsrat Conrad Robert Rüger 1899 im Buch "Nachrichten über Familie Rüger" veröffentlicht. Ab dem Stammvater sind 9 Generationen verzeichnet. Erleichtert wurde die Geschichte, dass vom 2. bis zur 6. Generation nachweislich nur einer die Familie in männlicher Linie fortsetzte. In der 7. Generation begann eine Teilung in zwei Linien, danach in weitere.
[Bearbeiten] Wappen
Erstmalig 1732 in einer Urkunde nachgewiesen: Stehender Ritter mit einer Hellebarde in der linken Hand und einem Degen an der rechten Seite. Dieselbe Figur als Brustbild bildet den Helmschmuck. Das Wappenfeld ist weiß, die Helmdecken blau und weiß.
[Bearbeiten] Stammbaum
[Bearbeiten] Ältere Linie
- Egidius Rüger (1553–1610), Stammvater der Familie aus Equarhofen bei Uffenheim (Bayern), seit 1576 evangelisch-lutherischer Pfarrer in Waldmannshofen (Bayern) ⚭ Barbara geb. Wegelein, Tochter des fürstlich-brandenburgischen Pfarrers zu Adelhofen
- Conrad Rüger, Chronist während des 30-jährigen Krieges (1618–1648), Konstabler [1]
- Georg Conrad Rüger (1637–1692), Buchdrucker in Sachsen-Altenburg, Beginn des Brauchs, männlichen Sprösslingen den Vornamen Conrad zu geben.
- Johann Conrad Rüger, wirkte von 1694 bis 1702 als kursächsischer Hofbuchdrucker in Dresden, verkaufte am 2. Dezember 1702 seine Buchdruckerei an Johann Heinrich Schwenke und zog aus Dresden weg [2]
- Conrad Rüger (1667–1735), ältester Sohn, kursächsischer Geheimer Kammerschreiber in Dresden, Gründer der Dresdner Linie, Besitzer eines der größten Häuser zu dieser Zeit in Dresden, reiste 1691 im Dienst der sächsischen Rentkammer an den Rhein und geleitete den Leichnam des Kurfürsten Johann Georg III. zurück in die Heimat ⚭ Catharina Hedwig geb. Rachel († 1741)
- Friedrich Conrad Rüger († 1715)
- Moritz Conrad Rüger (1703–1740), kursächsischer Geheimer Kabinettssekretär [3] ⚭ Regina Catharina geb. Dinglinger (1708–1748)
- Friedrich Conrad Rüger II (1715–1773), Beamter, zuletzt als Ordinarius in der Ober-Rechnungs-Deputation in Dresden [4] ⚭ Johanna Concordia geb. Weinhold († 1780)
- Johann Friedrich Conrad Rüger (1746–1747)[5]
- Rachel Concordie Rüger (* 1750)[6]
- Carl Conrad Rüger (1748–1807), königlich-sächsischer Regierungssekretär in Dresden,[7] deutscher Numismatiker,[8] Besitzer der "Bibliotheca Ruegeriana", einer Bücher-, Manuskript-, Urkunden- und Landkartensammlung, heute teilweise Eigentum der SLUB [9] ⚭ Friederike Caroline geb. Grabner (1749–1823)
- Friedrich Carl Conrad Rüger (1781–1800), starb als Schüler in Schulpforta [10]
- Ernst Conrad Rüger (1786–1861), Schüler in Schulpforta, Advokat (Rechtsanwalt) und Gerichtsdirektor der Patrimonialgerichte zu Schmiedeberg und Bärenburg ⚭ Theodora Beata Selmira geb. Krug [11][12]
- Ernst Conrad Eduard Rüger (1823–1907), Rechtsanwalt und Oberfaktor der Altenberger Zwitterstockgewerkschaft
- Fritz Conrad Eduard Rüger (* 1865)
- Conrad Eduard Rüger (1789–1841), Gerichtsschreiber, Rechtsanwalt und Gerichtsdirektor zu Lauenstein/ Erzgebirge, später in Elstra ⚭ Sophia Juliane geb. Schwenke (* 1799)[13]
- Johann Conrad Wilhelm Rüger (s.u. - Dresdner Linie ab der 7. Generation)
- Rahel Henrietta Amalia Rüger ⚭ Carl Ephraim Roschig
[Bearbeiten] Dresdner Linie (Auswahl) ab 7. Generation
- Johann Conrad Wilhelm Rüger (1788–1838), königlich-sächsischer Hauptmann der Artillerie ⚭ Wilhelmine Theodore geb. Leonhardi (1804–1875)
- Conrad Robert Rüger (1829–1899), kaiserlicher Reichsgerichtsrat in Leipzig ⚭ Elwine Louise geb. Freiesleben (1837–1924)
- Conrad Otto Rüger (1831–1905), königlich-sächsischer Kommerzienrat, Pionier der Schokoladenindustrie, Fabrikbesitzer und Schokoladenfabrikant im Lockwitzgrund ⚭ Amalie Luise geb. Uhlich (1837–1900)
- Johannes Conrad Rüger (* 1860), wohnte anfangs in Prohlis, später Schokoladenfabrikant in Bodenbach ⚭ Johanna Elisabeth Rüger
- Marie Hermine Rüger (* 1891)
- Amalie Hermine Rüger (* 1862)
- Conrad Max Rüger (1863–1944), königlich-sächsischer Kommerzienrat, Fabrikbesitzer und Schokoladenfabrikant ⚭ Anna Elisabeth geb. Seyfert (1870–1962)
- Conrad Alfred Rüger (1899–1984), Dr. rer. pol., Kaufmann und Schriftsteller ⚭ Marie Louise Erika geb. Heinrich (1906–1989)
- Conrad Hermann Rüger (1833–1899), königlich-sächsischer Oberamtsrichter in Dresden
- Conrad Walther Rüger (* 1875)
- Clara Wilhelmine Rüger (1835–1911)
- Conrad Wilhelm Rüger (1837–1916), Jurist, späterer Bürgermeister von Dresden, sächsischer Justiz- und Finanzminister sowie Vorsitzender des Gesamtministeriums von Sachsen, geadelt als Konrad Wilhelm von Rüger ⚭ Hulda Maria Pauline geb. Börner (1846–1935)
[Bearbeiten] Außerhalb des Stammbaums
- Karl Friedrich Rüger ⚭ Hedwig Ernestine Rüger
- Bruno Rüger (1886–1972), einer der ersten deutschen Go-Spiel-Lehrer und Herausgeber der Deutschen Go-Zeitung
[Bearbeiten] Quellen
- Conrad Robert Rüger: "Nachrichten über Familie Rüger", Auszug in: Lohrens M. Rheude: Archiv für Stamm- und Wappenkunde, Leseprobe auf Google Books, 7. Jahrgang 1906-1907, S. 191
- Datensatz von Johann Wilhelm Conrad RÜGER auf Gedbas
- Datensätze auf Ancestry, Familysearch und MyHeritage
- Familiengräber auf dem Friedhof Lockwitz
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Bernd Warlich: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten
- ↑ Eduard GOTTWALD: Erinnerungsblätter an die vierte Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst zu Dresden 1840, Digitalisat auf Google Books, S. 82
- ↑ Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel: historisch-kritische Ausgabe, Band 1: 1722-1730, De-Gruyter-Verlag Berlin 2007, Leseprobe auf Google Books, S. 384, ISBN 978-3-311-018381-8
- ↑ Letztmalig im Churfürstlich-Sächsischen Hof- und Staats-Calender 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 123
- ↑ Datensatz auf MyHeritage
- ↑ Datensatz auf MyHeritage
- ↑ Adressbuch „Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797“, S. 424
- ↑ Edouard-Marie Oettinger: Moniteur des Dates,... Dresden 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 195
- ↑ [http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/96072/1/ Digitalisat Bibliotheca Ruegeriana
- ↑ Carl Friedrich Heinrich BITTCHER: Pförtner Album. Verzeichniss sämmtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta..., 1543-1843, Digitalisat auf Google Books, S. 424
- ↑ Carl Friedrich Heinrich BITTCHER: Pförtner Album. Verzeichniss sämmtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta..., 1543-1843, Digitalisat auf Google Books, S. 432
- ↑ Hermann Meynert: Geschichte des sächsischen Volkes von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten, Leipzig 1835, Digitalisat auf Google Books, S. 637
- ↑ Datensatz auf Gedbas
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich