Sachsenwerkstraße
Die Sachsenwerkstraße in Leuben war in der Planungsphase die R-Straße und erhielt mit Beschluss vom 20. Juli 1898 die Bezeichnung Fabrikstraße. Zunächst wurde ein Stück westlich der heutigen Stephensonstraße gebaut. Sie diente wohl hauptsächlich der Erschließung des Geländes, welches industriell genutzt werden sollte. In Gemeindeunterlagen von 1897 steht dazu: "... Ausbau der Fabrikstraße anläßlich des Fabrikneubaus von Burgmann... Der Ausbau der Straße soll von der Bahnhofstraße bis zur Straße XIX nach Dobritz zu gelegen ins Auge gefaßt werden." Feodor Burgmann war der Besitzer des Asbestwerkes, das später Kautasit bzw. Cosid-Kautasit genannt wurde. Die Bahnhofstraße ist die heutige Stephensonstraße und die Straße XIX die heutige Robert-Berndt-Straße. Die Ansiedlung von Fabriken an der Straße lieferte den Bezug zur Namensgebung mit Fabrikstraße. Bis 1905 wurde die Straße bis zur Robert-Berndt-Straße gebaut. Danach wurde die Straße auch in östlicher Richtung weiter gebaut, also Richtung der heutigen Försterlingstraße.
Der Straßenteil zwischen der Schulstraße (heute Dieselstraße) und der Lockwitzerstraße (heute Reisstraße) war noch 1917 unbebaut, deshalb wurde das Straßenland zum Anbau von Gemüse zugelassen. In einem Beschluß des Nahrungsmittelausschusses vom 26. März 1917 heißt es: "Man beschließt, das Areal kostenlos den Gesuchstellern zu überlassen unter der ausdrücklichen Bedingung, daß es zum Kartoffel- und Gemüseanbau Verwendung findet. In Frage kommt das zwischen der Schulstraße und Kaiserallee gelegene Areal der Moltkestraße und das zwischen Lockwitzer Straße und Schulstraße gelegene Areal der Fabrikstraße". Die hier erwähnte Moltkestraße ist die heutige Guerickestraße.
In der Wilsdruffer Vorstadt gibt es ebenfalls eine Fabrikstraße. Dies führte dazu, dass mit der Eingemeindung von Leuben die dortige Fabrikstraße ab 1. Juni 1926 umbenannt wurde in Sachsenwerkstraße (sie führt zur Fabrik „Sachsenwerk“).
Mit Beschluss vom 17. Februar 1958 wurde der Straßenteil zwischen der Reisstraße und der Dieselstraße eingezogen, mit der Begründung: „Die Erweiterung des volkseigenen Betriebes Kerb-Konus macht es erforderlich, die Sachsenwerkstrasse als öffentliche Straße ... einzuziehen.“ Später wurde auch das Stück zwischen Reisstraße und Lilienthalstraße eingezogen.
Die Sachsenwerkstraße mündet im östlichen Abschnitt in die heutige Försterlingstraße. Die letzten ca. 50 m liegen bereits auf der Flur von Großzschachwitz. Das war also in den 1910er Jahren eine Verlängerung der damaligen Fabrikstraße und hatte keinen eigenen Namen. Südlich der Straße befindet sich die Fabrikantenvilla von August Postler (früher Simonstraße 63 B, heute Försterlingstraße 24, als Kulturdenkmal ausgewiesen). Nördlich der Straße liegt das Gelände, auf dem sich früher die Chemischen Werke AG (Postleritwerke) von August Postler befanden (früher Simonstraße 63, heute verschiedenes Gewerbe Försterlingstraße 22). Aus Gemeindeunterlagen geht hervor, dass "die jetzt noch namenlose Straße" mit "Postlerstraße" benannt werden soll. In verschiedenen Gemeindeunterlagen (bspw. von 1929) wird eine August-Postler-Straße aufgeführt. In Adressbüchern bis 1944 wurde der Name nicht gefunden (sicherlich weil keine Häuser diese Straße als Adresse hatten). Auf historischen Stadtplänen (bspw. von 1954) ist der Name noch eingetragen. Nach der Eingemeindung von Zschachwitz 1950 (also auch von Großzschachwitz) wird die Sachsenwerkstraße verlängert worden sein bis zur Försterlingstraße. Damit entfiel der Name August-Postler-Straße.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 31: Verwaltung von Entsorgungsunternehmen H. Nestler GmbH & Co. KG
- Nr. 71: Ärztehaus Niedersedlitz, 1962 als erste Neubaupoliklinik Dresdens eröffnet[1]
- Skatepark Sachsenwerkstraße