971
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[Bearbeiten] Ereignisse
- Ravenna: Angebliche Ausstellung der einzigen Urkunde mit der Erwähnung Nisans, bei welcher es sich um eine Originalausfertigung des 10. Jahrhunderts handeln könnte, wobei das Diplom für sich allein allerdings keine volle Bürgschaft dafür darbietet, dass was Folchold hier niederschreiben liess auch genau der Willensäußerung der Kaiser entsprach[1]: Kaiser Otto der Große schenkt der Kirche von Meissen unter Bischof Folchold mit Wissen und Zustimmung seines Sohnes des (Mit)Kaisers auf dessen und auf seiner Gemalin Adelheid Fürbitte den Zehnten alles Tributes von Honig, Pelz, Silber, Sklaven, Schweinen, Getreide und von der „uberchoufunga“ (vgl. Waitz VG. 8, 368) aus den Provinzen Dalaminza, Nisane, Diedesa, Milzsane und Lusiza[2]. Nach anderer Ansicht entstammt diese Urkunde dem gleichen Transsumpt der Bischöfe Dietrich II. von Naumburg und Heinrich II. von Merseburg zum Jahr 1250, aus welchem auch drei Fälschungen auf das Jahr 968 (darunter eine gefälschte Papsturkunde, angeblich von Papst Johannes XIII.) und eine auf das Jahr 996 gefertigt wurden. Neben einer Bestätigung der Gründung des Bistums Meißen enthält dieses Transsumpt eine sehr großzügige Beschreibung der Grenzen des Bistums Meißen ganz im Sinne der Bischöfe Mitte des 13. Jahrhunderts. Fritz Löffler lehnte die Originalität dieses Diploms zu 971 vollständig ab.[3]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ DO I 406 Ravenna 971.
- ↑ RI II,1 n. 531, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0971-00-00_2_0_2_1_1_911_531 (Abgerufen am 6. Januar 2019).
- ↑ Die Brückenstadt, die Stadt am Strom, Dresden, von Teichen umgeben, entlehnte ihren Namen der alten slawischen Ansiedlung: Drezdany nannten sich die Bewohner der linkselbischen sumpfigen Niederung. Der Name der rechtselbischen Ansiedlung ist nicht überliefert. R. Michaelis vermutet in ihr den Namen Nisan oder Nisani, den der ganze Gau trug. Der ursprünglich slawische Gau Nisani erscheint erstmals 1013, und am Ende des 12. Jahrhunderts findet er sich unter Kaiser Barbarossa im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs. Es umfaßte die Elbtallandschaft von oberhalb Meißen bis etwa Pirna. 1227 ist der Name letztmals belegt. (Löffler 9. Auflage 1989, S. 20).