Am Viertelacker
Am Viertelacker ist eine Nebenstraße in Unter-Lockwitz die vom Krähenhügel in nordöstlicher Richtung über die Dohnaer Straße bis zur Köttewitzer Straße führt.
Ursprünglich begrenzte die Straße die letzten Häuser des alten Dorfes Lockwitz auf der einen Straßenseite, während auf der anderen Straßenseite keine Bebauung mehr vorhanden war und sich ein Acker eines Lockwitzer Bauern mit einer Viertel Hufe (ca. 4,2 Hektar) anschloss. Zu DDR-Zeiten war unter der Nr. 10 die Verwaltung und die Abteilung Futtererfassung des VEB Mast von Schlachtvieh der Stadt Dresden (K)[1] zu finden. Heute haben sich am Viertelacker auch einige Gewerbebetrieb angesiedelt, so.u.a. die n.Lockwitzer Frischfrucht GmbH (Nr. 28), die u.a. frische Salate für den Konsum herstellt.
Der nördlich der Dohnaer Straße liegende Abschnitt der Straße wurde auf alten Flurkarten als Auf der Lehme bezeichnet. Nach dem Ausbau zur Straße trug dieser Teil seit 1911 den Namen Güterbahnhofstraße. Die Straße sollte mal verlängert werden bis zum Güterbahnhof an der Eisenbahnstrecke Dresden-Prag. Der südliche Teil der heutigen Straße erschien auf Flurkarten als Krähenhüttenweg. Der Name bezog sich auf die in der Richtung befindliche Krähenhütte am Nordrand des Krähenhügels (der der Straße Am Krähenhügel zum Namen verhalf). Neben der Krähenhütte befindet sich das Mausoleum (Kap-herr). Im August 1930 wurden beide Abschnitte gemeinsam umbenannt nach 'Am Viertelacker. Die Bezeichnung Viertelacker erklärt sich aus früheren wirtschaftlichen Verhältnissen. Um ihren Söhnen Lebensunterhalt zu schaffen, teilten die Bauern ihren Besitz und es entstanden Halb- und Viertelhufengüter.[2] Eine Besonderheit ist die Nummerierung der Häuser. In Dresden ist es üblich, dass vom Beginn der Straße auf der rechten Seite die Häuser aufsteigend gerade Nummern haben und links ungerade. Bei dieser Straße ist es genau umgekehrt.
[Bearbeiten] Liste der Kulturdenkmale
Vom Viertelacker führt ein kleiner Feldweg über die Staatsstraße "An der Malte" zum alten Mausoleum der letzten Rittergutsbesitzer der Familie von Kap-herr auf dem Krähenhügel. Nach 1945 wurden die Grabkammern von Plünderern aufgebrochen und in verwüstetem Zustand hinterlassen. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden im Mausoleum jugendliche "Gruselveranstaltungen" durchgeführt, bis das Gelände neu eingezäunt und gesichert wurde.[3] Das Mausoleum steht unter Denkmalschutz und wurde in die Liste der Kulturdenkmale von Dresden aufgenommen:
Name/ Bezeichnung | Adresse | Baujahr | Beschreibung |
---|---|---|---|
Mausoleum (Lockwitz) | Am Viertelacker | 1871–1872 | Grabstätte der letzten Rittergutsbesitzer von Lockwitz, der Freiherren von Kap-herr |
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Fernsprechbuch Ausgab Januar 1964, S. 97
- ↑ Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze im Süden der Stadt Dresden. Manuskript, 2001.
- ↑ Das Mausoleum der Freiherren von Kap-herr, Moritz Freiherr von Crailsheim in www.prohlis-online.de, Bilder und Online-pdf