Benutzer:Hedwig Storch/Werkbank/Testartikel1
Der Geometer Rudolf Bereis (* 12. Februar 1903 in Wien; † 6. Juni 1966 in Dresden) lehrte 1957-1966 am Institut für Geometrie an der TU Dresden.
Bereis, ein Schüler Walter Wunderlichs[1], wirkte 1948-1957 als Dozent am Institut für Darstellende Geometrie der TH Wien und habilitierte sich 1955 dort mit einem kinematischenThema.
[Bearbeiten] Wirken an der TU Dresden
Seit dem 1. Juni 1957 war Prof. Dr. techn. habil. Rudolf Bereis an der TH Dresden vertraglich gebunden. Er wohnte zu dieser Zeit in der Schnorrstraße 76. Neben Vorlesungen zur Darstellenden Geometrie arbeitete der Hochschullehrer an
- der Vervollständigung der Sammlung geometrischer Anschauungsmodelle im Institut für Geometrie,
- einem Beitrag zur Schraubung,
- der dimetrischen normalaxonometrischen Abbildung und
- Aufgaben aus der konstruktiven Geometrie, Kinematik und Differentialgeometrie.
2003 ehrte die TU Dresden das Wirken des verdienstvollen Lehrers anlässlich seines 100. Geburtstages mit einem wissenschaftlichen „Symposium Konstruktive und Kinematische Geometrie“.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Über das Raumbild eines ebenen Zwanglaufes - kinematische Abbildung nach Blaschke und Grünwald. Aufbau einer Theorie der ebenen Bewegung im Komplexen. Parabolische Netzprojektion. Über die symetrische Rollung. Monatshefte für Mathematik. Berlin 1949-1966
- Darstellende Geometrie I. Mathematische Lehrbücher und Monographien. Band XI. Akademie Verlag, Berlin 1964. 493 Seiten
[Bearbeiten] Anekdote
Im Hörsaal des Andreas-Schubert-Baus am Zellescher Weg 19 hielt Professor Bereis im Herbstsemester 1960 eine Geometrie-Vorlesung vor Studenten im 1. Semester. Es ging da gerade um eine Schar paralleler Geraden, die sich bekanntlich alle im Unendlichen schneiden. An der überdimensionalen, mit Motor ausfahrbarbaren Wandtafel, skizzierte Professor Bereis während seines anspruchsvollen Vortrages die Gedankengänge mit Kreide. Als die Studenten zu den Worten ihres verehrten Lehrers gar zu ungläubig dreinschauten, hielt der Professor sich besinnend inne, stieg in Straßenschuhen unversehens auf einen Stuhl, stellte sich auf die Zehenspitzen und malte ganz oben rechts an die Tafel den Schnittpunkt. Der Professor sagte: „Hier, das ist er, unser unendlich ferner Punkt“. Der Vorlesungsassistent, ein beflissener Weißkittel, wischte das blanke Holz der Sitzfläche des Stuhls nach der erläuternden Aktion mit seinem immer ausgewrungenen Tafellappen feucht ab.
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag Prof. Bereis in TU Dresden Datenbank
- TU Dresden, Nachlässe mit einem Foto von Prof. Dr. Bereis
- TU Journal vom 4. Mai 2010
- TU Dresden, Sammlung mathematischer Modelle
- Daniel Lordick über Rapid Prototyping
- TU Dresden: Ehrung zum 100. Geburtstag von Rudolf Bereis
- Dierck-E. Liebscher: Über projektive Geometrie. Die Geometrien der Ebene
[Bearbeiten] Verweise