Deutsche Gaslokomobile- und Motorenfabrik Oskar Blessing
Mitte des 19. Jh. war die Entwicklung von gasgetrieben Verbrennungsmotoren soweit fortgeschritten, dass diese der vorherrschenden Dampfmaschine eine wirtschaftliche Alternative boten. Die Verwendung der Gas-, Benzin-, Petroleum-Motoren in Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft als Betriebskraft hatte in den 1880er Jahren stetig zugenommen, so dass um 1890 "100-tausende Pferdekräfte" allein im Deutschen Reiche in Betrieb waren. Dieser Erfolg lässt sich zunächst aus der Billigkeit, Nützlichkeit, Bequemlichkeit und Sicherheit des Betreibens erklären. Einen Hauptanteil darf aber wohl das Bestreben der Erfinder und Fabrikanten in Anspruch dafür nehmen, diese Motoren in ihrer Konstruktion zu verbessern, sowie leistungsfähiger und billiger herzustellen.
Oskar Blessing, der Inhaber der Deutschen Gaslokomotiven- und Motoren-Fabrik in Dresden-Löbtau, war bestrebt, die an anderen Systemen haftenden Mängel durch die möglichste Vereinfachung der Konstruktion zu beseitigen. Jeder Laie war imstande, einen solchen Motor auseinanderzunehmen, zu reinigen und wieder betriebsfähig zusammenzustellen. Sein Bestreben galt auch, die Motoren von kostspieligen und unnützen "Eisenmassen" zu entlasten, ohne Nachteil auf die Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit durch eine vorteilhaftere Anordnung der Gesamt-Konstruktion. Die Kurbelwelle und das Schwungrad wurden bei den Blessingschen Motoren entsprechend gelagert, dass sie weniger Masse an Material bedurften.
Die Firma errichtete ein neues Fabrikationsgebäude auf der Plauenschen Straße 9B, welches 1893 die Produktion aufnahm.
[Bearbeiten] Quelle
- ZEITSCHRIFT "Industrie des Erzgebirges und Vogtlandes", 1893