Diskussion:855

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Das Verhältnis zum Frankenreich blieb auch nach der Etablierung der Tributpflicht konfliktreich, auch durch die Ausstrahlung des benachbarten Mährerreichs, das sich in einer ähnlich ambivalenten Lage zwischen Abhängigkeit und Gegnerschaft zum Frankenreich befand. Zudem spielte auch der Verhältnis zu den stärker in Stämmen organisierten Elbslawen eine Rolle. Franken, Elbslawen, Böhmen und Mährer sowie verschiedene Gruppierungen innerhalb dieser Großverbände standen im 9. Jahrhundert in mehrfach wechselnden Konflikt und Bündnisverhältnissen.[13] Nach dem Sieg des Mährerfürsten Rastislav über Ludwig den Deutschen im Jahre 855 lockerte sich diese Abhängigkeit wieder, für das Folgejahr ist aber die Unterwerfung mehrerer böhmischer Fürsten unter Ludwig überliefert. Für 869 werden weitere Kämpfe zwischen Böhmen und Franken berichtet, gefolgt von böhmischen Bitten um Frieden. 872 schlug ein karolingisches Heer unter der Führung des Erzkanzlers Luitbert von Mainz an der Moldau[14] ein böhmisches.[15][16]

Ab den 870er Jahren dominierte zunehmend das Mährerreich den böhmischen Raum. Der erste historisch fassbare Fürst der Přemysliden-Dynastie, Bořivoj I., herrschte in Böhmen als Stellvertreter des Mährerfürsten Svatopluk I. 890 ließ sich Svatopluk vom ostfränkischen König Arnolf von Kärnten auf dem Omuntesperch die Vormundschaft über des verstorbenen Bořivojs noch minderjährige Söhne Spytihněv I. und Vratislav I. und damit die Vorherrschaft über Böhmen legitimieren. Nach dem Tod des Svatopluk im Jahre 894 huldigte ein Jahr später eine Abordnung aller böhmischen Großen unter der Führung des Přemysliden Spytihněv I. und des Slavnikiden Vitislav Arnolf von Kärnten in Regensburg und zahlte Tribut für militärischen Schutz.

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