Diskussion:Dietrich Lusici
Dietrich Lusici in der künstlerisch aktivsten Phase seines Lebens. Lausitzer Rundschau (LR-online) vom 5. Mai 2014
- Lübbenau/Zerkwitz. Dietrich Lusici hat zwischen den Gründonnerstagen 2013 und 2014 täglich mindestens ein Bild gemalt. "Ich habe keinen Plan gehabt, mich nur von der Tagesform und meinen Gedanke leiten lassen", erzählt der Zerkwitzer Künstler über eine der aktivsten künstlerischen Phasen seines Lebens.
Dietrich Lusici wuchs mit zwei Geschwistern und seiner Mutter in der Bauernwirtschaft des schon seit dem ersten Weltkrieg invaliden Großvaters in Ragow (Spreewald) auf. Er hat seinen im zweiten Weltkrieg gefallenen Vater nie kennengelernt. Die Hauptlast der Arbeit trug seine Großmutter Pauline, doch mussten alle Bewohner nach Kräften mithelfen. Für das Malen nach der Natur oder von Menschen, das er schon sehr frühzeitig für sich entdeckte, blieb kaum Raum und Zeit. Aus der Not geboren malte er oft auf Zeitungspapier oder Buchseiten - dies war der Beginn einer Entwicklung, welche in der späteren Übermalungen von Original-Malerbüchern gipfelte.
Als Halbwaise und Sohn eines Kriegsverbrechers waren ihm Mittlere Reife und erst recht die Erweiterte Oberschule ohnehin verwehrt, daran mußte kein Gedanke verschwendet werden. So suchte er sich 1956 nach Abschluß der achten Schulklasse eine Lehrstelle als Dekorationsmaler in Lübbenau/Lübben. Hier erhielt er von der Pike auf viel technisches Rüstzeug, welches ihn später vor vielen Akademikern auszeichnen sollte. Schon in dieser Zeit entstanden ab 1958 erste Baumportraits als vorwiegend lavierte Tuschezeichnungen.
Lusici kompensierte die ihm nicht ermöglichten schulischen Abschlüsse mit sofortiger Weiterbildung. Er wurde erst gar nicht in seinem Ausbildungsberuf tätig, sondern begann direkt nach seinem Lehrabschluß mit einer weiteren Ausbildung zum Plakat- und Schriftenmaler.