Lucas Brunn
(- 1628)
Lucas Brunn (auch: Lukas Brunn) war ein Mathematiker und Kunstkämmerer aus Annaberg. 1610 wurde er in seiner Heimatstadt zum erstenmal erwähnt (lt. Vincent (1) soll Christoph Trechsler d.Ä. bereits 1609 ein Messinstrument für ihn angefertigt haben, doch ist dies wenig wahrscheinlich). Er studierte an der Universität Altdorf und graduierte 1610 zum Magister. Danach wurde er Mathematikprofessor in Wittenberg. 1612 ging er nach Nürnberg, wo er dem Flach- und Ätzmaler Johann Hauer beim Umgang mit seiner Camera obscura behilflich war. Am 4. Juni 1613 schrieb er einen Brief an Johannes Kepler, der sich am besten mit der Camera auskannte. 1615 erschien Brunns Lehrbuch über die Perspektive.
1620 wurde er als Kunstkämmerer nach Dresden berufen. Hier konstruierte er u.a. einen Mikrometerschlitten für Winkelfeinstmessungen (2). Sein Nachfolger war Theodosius Häsel.
[Bearbeiten] Werke
- Praxis Perspectivae Das ist: Von Verzeichnungen ein außführlicher Bericht: darinnen das jenige was die Scenographi erfordert/ begrieffen/ und in welchen allerley dinge uff allerley Stände in ein Perspectivischen auffzug zu bringen gelehret/ auch das was wundersam hierbey sich begeben kan/ erkläret wird/ Allen denen so sich ... Mathematischer Künste zu befleissen gesinnet ... dargegeben/ und ... in die Deutsche Sprach verfertiget Durch Lucas Brunnen/ De Monte Sanct. Annae, Nürnberg/Leipzig 1615
- EUCLID. Elementa practica, oder Ausszug aller Problematum und Handarbeiten auss den 15. Büchern Euclidis. Allen und jeden des uhralten geometrischen nutzlichen Gebrauchs dess Cirkels Liebhabern zu gut in teutsche Sprach dargegeben durch M. Luc. Brunn Churf. Saechs... Nürnberg 1625
- Mnemonik
- Lucas Brunn im VD17
[Bearbeiten] Literatur
- (1) VINCENT, Clare: A Beam Compass by Christoph Trechsler the Elder and the Origin of the Micrometer Screw, in: Metropolitan Museum Journal, Vol. 24, 1989 (1989), pp. 209-222
- (2) LINDGREN, Uta: Astronomische Instrumente, in: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Bilder und Begriffe. Hg. von Werner Paravicini, bearb. von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer. Residenzenforschung 15 II, Teilbd. 1+2, Thorbecke Verlag, Ostfildern 2005