Ratssteinbruch Dölzschen

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Ratssteinbruch Dresden aus der Luftperspektive 2022
"Schwarzer Amethyst". Ein Klassiker aus dem Ratssteinbruch von 1921. Historische Stufe aus der Bergakademie Freiberg.
Blick auf den Ratssteinbruch von der Hegereiterbrücke April 2024

Ehemaliger Ratssteinbruch Dölzschen

[Bearbeiten] Geschichte

Der größte und bekannteste der mehr als 12 Monzonit-Steinbrüche (früher als "Syenit" bezeichnet) im Plauenschen Grund ist der Forsthausbruch, welcher sich ab 1872 im Besitz des Rates der Stadt Dresden befand und deshalb Ratssteinbruch genannt wurde. Dieser blieb als letzter noch bis 1961 zur Schotterproduktion im Betrieb. Dieser Bruch ist bei Sammlern für eine Vielzahl interessanter Minerale bekannt.

Der historische Verlauf der Abbruchkante in den Grund ist noch heute bekannt und sichtbar, sie endete ursprünglich direkt am orographisch linken Weißeritzufer zwischen der Brücke in Altplauen und der Hegereiterbrücke, das als Uferkante heute noch besteht. Das durch den Steinbruchbetrieb zwischenzeitlich ausgebrochene Talstück führte dazu, dass die im Plauenschen Grund verlaufende Straße (heute: Tharandter Straße) – die bis dahin nur auf dem rechten Weißeritzufer möglich war –, 1921 einschließlich der Straßenbahntrasse in den heutigen Verlauf verlegt werden konnte. Nach 1945 wurde der Ratssteinbruch bis zu seiner Stilllegung bis zu der noch heute sichtbaren südlichen Auskolkung am nach 1990 errichteten Straßentunnel vorangetrieben, im Bereich des Luftbades Dölzschen wurde er bis zur maximal möglichen Abbruchkante, die ohne dessen Betrieb zu gefährden, möglich war, ebenfalls abgebaut.

[Bearbeiten] Geologie

Mineralogisch bekannt wurde der Ratssteinbruch durch den Fund des sogenannten „Schwarzen Amethyst“ eines großem Hohlraumes in einer Quarz-Baryt-Calzit Kluft, wo auf blättrigem rotem Baryt eine 4 cm starke Schicht von Amethyst aufgewachsen war. Dieser Amethyst geht zur Spitze der Kristalle hin, in Rauchquarz über, wobei die Kristallspitzen zusätzlich noch mit Eisenoxiden überkrustet sind und beinahe „Schwarz“ aussehen.

Die im Ratssteinbruch um 1921 entdeckten Blasenhöhlen (im Sächsischen Höhlenkataster der Höhlenforschergruppe Dresden unter Nr. 4948 EG-14 geführt) waren bis zu ihrer Sprengung mit solchen schwarzen Rauchquarzkristallen ausgekleidet. Dokumente und Belegstücke werden von der genannten Forschungsgruppe verwahrt. Ergänzt und gepflegt wird dieses Verzeichnis durch die Höhlenforschergruppe Dresden.

Das Transgressions-Konglomerat, am Kontakt zum Monzonit, gehört zum oberen Cenoman, während der aufliegende plattige Plänersandstein schon in das untere Turon reicht. Schon im 19.Jhrd. wurde durch H.B.Geinitz beobachtet, das die Mineralien an verschiedene Klufttypen gebunden sind. Die große Vielfalt an Fossilien ist bedingt durch die günstigen Lebensbedingungen des Kreidemeeres mit tropischem Klima, an einer Küste mit vorgelagerten Riffen und Inseln.

[Bearbeiten] Unterschutzstellung

Am 3. Januar 1985 fasste der Rat der Stadt Dresden einen Beschluss zur Unterschutzstellung von Naturdenkmalen. Die angegebene Kurzcharakteristik betont die „aufgeschlossene Überdeckung des karbonischen Syenodiorites durch Ablagerungen des Kreidemeeres in Form einer marinen Transgression; im obersten Teil anstehender plattig brechender Pläner mit Fossilien des Oberkreidemeeres“. Darüber befindet sich eine nacheiszeitliche Lößlehmauflage.

[Bearbeiten] Quellen

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