Richard Emil Schmidt
Dr. jur. Richard Emil Schmidt (* 6. März 1833 in Dresden; † 5. Mai 1903 ebenda) war ein deutscher Beamter und Politiker, zuletzt Amtshauptmann im Rang und mit Titel eines Geheimen Regierungsrates.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Richard Emil Schmidt studierte Rechtswissenschaften und ist erstmals 1859 im Dresdner Adressbuch in der Großen Klostergasse 8 als Dr. jur. und Aktuar (eidlich verpflichteter Rechtsverständiger zur Niederschrift des Verhandelten und zur Aufsicht über die entstandenen Akten) bei der königlichen Polizeidirektion verzeichnet.[1] 1862 zog er in die Hospitalstraße 3 in eine Wohnung im Erd- und im ersten Obergeschoss.[2] Ab 1863 arbeitete Schmidt als Akzessist bei der königlichen Kreisdirektion,[3] ab 1865 als Referendar [4] und ab 1869 als Regierungsassessor bei der Kreisdirektion Dresden. Mittlerweile wohnte er in der Dresdner Neustadt in der dortigen Hauptstraße 19.[5] 1872 wurde Schmidt der Titel eines Königlich Sächsischen Regierungsrates an der Kreisdirektion verliehen. Zu dieser Zeit wohnte er am Oberen Kreuzweg 4.[6] 1874 wechselte Schmidt an das sächsische Ministerium des Innern.[7]
1876 wurde Richard Emil Schmidt Amtshauptmann des Amtsbezirkes Dresden-Altstadt.[8] 1880 zog er in die Prager Straße 24 um,[9] zog aber bereits Ostern 1884 weiter in die Sidonienstraße 9.[10] 1885 wurde Schmidt zum königlichen Oberregierungsrat befördert,[11] sechs Jahre später, 1891 dann zum Geheimen Regierungsrat.[12] Bereits zu seinen Lebzeiten wurde die heutige Chausseehausstraße in Löbtau in „Dr.-Schmidt-Straße“ benannt,[13] um dem Wirken des dortigen Amtshauptmannes vor allem bei der Behinderten- und Krankenfürsorge zu gedenken. 1902 wurde Schmidt in den Ruhestand versetzt.[14]
Schmidt wohnte zuletzt in der Sidonienstraße 28 und wurde auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt. Seine Ehefrau Friederike Agnes Schmidt († 1908 in Dresden)[15] steht bereits 1900 im Adressbuch, da sie ein Jahr zuvor mit der silbernen Medaille für Verdienste der Stadt Dresden ausgezeichnet wurde.[16]. Im Jahr darauf wurde sie mit dem Sidonien-Orden sowie mit der silbernen Carola-Medaille ausgezeichnet.[17] Hintergrund für diese Auszeichnungen waren ihr Engagement in der seit 1900 bestehenden „Dr.-Emil-Richard-Schmidt-Stiftung“, wo sie sich wie ihr Ehemann für behinderte und Kranke einsetzte. Nach dem Tod ihres Ehemannes zog sie in die Bautzner Straße 28.[18]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1871: Ehrenkreuz für freiwillige Krankenpflege
- 1886: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1898: Komtur 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrecht-Ordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 3, 1901-1904, Onlineausgabe der SLUB Dresden, S. 247
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1859, SLUB, S. 189
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, SLUB, S. 238
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, SLUB, S. 250
- ↑ Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 265
- ↑ Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 282
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 314
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 339
- ↑ Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 358
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 413
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 391
- ↑ Adressbuch Dresden 1886, SLUB, S. 461
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 622
- ↑ Chausseehausstraße auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 751
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 915
- ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 663
- ↑ Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 698
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 878