Riesensaal

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Der Riesensaal im Dresdner Schloss ist ein Raum im 2. Stock des Ostflügels des Großen Schlosshofes, nicht zu verwechseln mit dem nördlich davon gelegenen Riesengemach. Er wurde von Kurfürst Moritz angelegt und hatte zunächst nur eine flache Decke. 1627 wurde er durch eine gezimmerte Bogendecke erhöht und von Johann Georg II. weiter ausgestaltet. An der mit sieben großen silbernen Kronleuchtern geschmückten Decke waren die Gestirne und Himmelszeichen, darunter auch der im November 1618 erschienene "erschreckliche" Komet, von vergoldetem Metall angebracht, deren jedes seine gehörige Stelle und Größe hatte. Ein von August Buchner verfaßte lateinische Inschrift am oberen Teil des Saales verherrlichte den Kurfürsten. An den Wänden und Schaften waren Riesen bis zu sieben Ellen in den verschiedensten Stellungen al fresco gemalt. Die Malereien an der Decke, an den Wänden und Fensterböschungen zeigten die Nationen der vier Weltteile in ihren verschiedenen Trachten ferner die vornehmsten Städte und Festungen der sächsischen Lande. Jeder Stadt war eine kurze Beschreibung beigefügt. Bei der Stadt Dresden hatte der "kunstreiche" Maler Kilian Fabricius "ohne Zweifel diese Ortes Vollkommenheit andeutend" die Schar der heidnischen Götter mit der Überschrift "omnes dii omnia" dargestellt, worauf sich auch die von dem bekannten Poeten Johann Seußius verfasste, mit goldenen Lettern angebrachte Inschrift bezog.

Der Riesensaal bestand in dieser Pracht bis zum 22. März 1701, wo er beim Schlossbrand zerstört wurde. Bis 1718 war er wieder hergestellt und wurde 1782 in verschiedene Gemächer und Durchgänge geteilt.

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