Skudizer

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Die Skudizi (auch Skuditzi) waren ein sorbischer Stamm (ein sorbisches [Klein]Volk) und ein gleichnamiger, nach diesem Volk benannter böhmischer Gau, der sich im 9. Jahrhundert direkt im Nordosten des Gebietes der namensgebenden Surbi anschloß und den Grenzen nach sich erst in relativ junger Zeit (vermutlich erst nach dem Sorbenfeldzug Karls des Großen 805/806) von den Surbi getrennt hatte. Vor dem böhmisch-großmährischen Einfluß ab etwa 867/872 lebte das Volk eigenständig in der Szupanie Skudizi, erst danach in einer großmährisch-böhmischen Grafschaft (Gau Skudizi).

Die Stammesmitglieder wurden Skudizer oder Skuditzer genannt.

Die Szupanie Skudizi stieß im Norden an die Glomaci (Daleminzier - südlich der Elbe von Strehla bis Meißen bis hin nach Döbeln, Mügeln und Oschatz), nach tschechischen und polnischen Historikern auch an die Nisani (Nisaner) im Gau Nisan = "niedrig liegendes Land", dem Gebiet des Dresdner Elbtalkessels. Auch altsorbische Quellen wie das Sorbisch-orthodoxes Synaxarion und sorbisch-orthodoxe Heiligenviten bestätigen dies. Demzufolge siedelten die Skudizer in frühgeschichtlicher Zeit auch in den Tälern des Erzgebirges, die erst später durch den Gau Nisan erreicht wurden. Als Nisaner (= "Leute der Niederung") wurden zu der Zeit lediglich die in der Niederung des Elbtalkessels siedelnden Elbsorben angesehen, alle höher siedelnden Sorben waren Skuditzer, nach anderen Quellen auch Siusler. In den sorbisch-orthodoxen Quellen findet sich auch die Bezeichnung "Výhledy" ("Steingrüne").

Am 12. März 1212 zogen sich Teile der damals verbotenen kirchenslawischen Akademie Nisan in der Art der Kakure Kirishitan (隠れ切支丹 oder 隠れキリシタン, "verborgene Christen, Kryptochristen") in das Gebiet der Skudizer zurück.[1]

Die Skudizer wurden durch die Expansion der deutschen Gaue Nisan und Daleminci (Glomaci) in den Erzgebirgsraum ausgelöscht. Jahrhunderte später wurden auch die Nisaner und Daleminzier selbst vollständig assimiliert.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Sorbisch-orthodoxes Synaxarion C, Bl. 57.
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