Traditionsbahn Radebeul e. V.
Der Verein trat 1991 die Nachfolge der bisherigen Arbeitsgemeinschaft 3/58 des Deutschen Modelleisenbahnverbandes e. V. an. Er führt den Namen "Traditionsbahn Radebeul e. V." und ist eingetragener Verein mit Sitz in Radebeul.
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[Bearbeiten] Zweck und Ziele des Vereins
- Erhaltung und Pflege von historischen Eisenbahnfahrzeugen und Bahnanlagen sächsischer Schmalspurbahnen, insbesondere der Strecke Radebeul Ost–Radeburg
- Durchführung und Ausgestaltung eines öffentlichen musealen Zugbetriebes
- Beschäftigung mit Verkehrsgeschichte und Verkehrspolitik und die Verbreitung der Erkenntnisse in der Öffentlichkeit
- Durchführung von Fachvorträgen sowie von eisenbahnkundlichen Studienfahrten und Besichtigungen
Eine weitere Aufgabe des Vereines ist die Bewahrung und Fortführung des "Fritz-Hager Archiv", welches sich im Eigentum des Vereines befindet. Der Verein arbeitet auch mit anderen Eigentümern und Betreibern der Fahrzeuge und Anlagen zusammen. Er verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes »Steuerbegünstigte Zwecke« der Abgabenordnung.
[Bearbeiten] Geschichte und Entstehung des Vereines
Im Erzgebirge stand 1964 der 75. Eröffnungstag der Schmalspurbahn von Grünstädtel nach Rittersgrün bevor. Höhepunkt der Veranstaltung sollte ein historischer Zug aus der Eröffnungszeit dieser Schmalspurbahn werden. Mit Unterstützung des Fachbearbeiters Wagen/Betrieb der Reichsbahndirektion Dresden, Fritz Hager, konnten mehrere alte zweiachsige Wagen aus Oschatz, Mulda und Hetzdorf überführt werden. Während eines Volksfestes kam dieser historische Zug, gemeinsam mit, in königlich-sächsischen Uniformen gekleideten Eisenbahnern, zum Einsatz.
Mitte der 1960er Jahre begann die Deutsche Reichsbahn verstärkt mit der Stilllegung ihrer Schmalspurbahnen. Um historische Sachzeugen vor der Verschrottung zu bewahren, stellte Fritz Hager eine Liste von den ältesten, noch vorhandenen, Wagen der sächsischen Schmalspurbahnen zusammen, um diese sicherzustellen. Es kam zu einer Übernahme in den Bestand des Verkehrsmuseum Dresden als Museumsstücke.
Im 1963 gegründeten Deutschen Modelleisenbahnverband (DMV) organisierten sich auch zunehmend Eisenbahnfreunde, die sich hauptsächlich mit der "richtigen" Eisenbahn beschäftigten. Von den engen Verbindungen zwischen diesen Freunden, den Museumsmitarbeitern und den Eisenbahnern profitierten nun auch die historischen Schmalspurfahrzeuge. Im Laufe des Jahres 1967 konnten einige der ausgewählten Wagen nach Radebeul überführt werden. Bei den ersten Arbeitseinsätzen im April und Mai 1968, organisiert von Fritz Hager, kümmerten sich nun einige Eisenbahnfreunde aus Dresden und Radebeul um diese Wagen. Diese erhielten nach einigen Reparaturen und Ergänzungen einen neuen Anstrich mit königlich-sächsischer Beschriftung.
Vom 1. bis 3. Juni 1968 wurden diese historischen Fahrzeuge erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Anläßlich des 15. Internationalen Modelleisenbahnwettbewerbes, den der DMV in Dresden ausrichtete, fuhr auf der Schmalspurbahn Radebeul-Ost - Radeburg ein Sonderzug. Im Bahnhof Radebeul war eine kleine Fahrzeugausstellung aufgebaut, die neben mehreren normalspurigen Lokomotiven auch erstmals ein „Schmalspur-Museumszug" mit der 99 535 und den vorgerichteten Wagen zeigte. Während die ausgestellte Danpflok-Lok der Gattung IV K im Originalzustand anschließend ihren Platz im Johanneum fand, verblieben die Wagen weiterhin im Bahnhof Radebeul-Ost.
In der nächsten Zeit wurden die historischen Wagen vor allem durch Schlossermeister Dieter Krause gepflegt, so dass diese zu einer großen Fahrzeugschau anlässlich eines MOROP-Kongresses in Dresden im August 1971 erneut gezeigt werden konnten. Während der Ausstellungszeit stand die betriebsfähig 99 1715 aus Wilsdruff vor diesem Museumszug.
Ab 1973 beteiligten sich weitere Eisenbahnfreunde, vor allem aus der AG 3/7 des Verkehrsmuseums, bei den Arbeiten an den historischen Fahrzeugen. Nach Stilllegung des Wilsdruffer Schmalspur-Netzes wurde die Dampflok 99 1715 im August 1973 als Museumslok wieder vor dem historischem Schmalspurzug in Radebeul aufgestellt. Weitere interessante und einmalige Fahrzeuge wurden der Sammlung noch hinzugefügt.
Im Jahr 1974 konnte die Lößnitzgrundbahn ihren 90. Eröffnungstag begehen, zusätzlich sollte in Dresden der 3. Verbandstag des DMV stattfinden. Deshalb planten die Eisenbahnfreunde, einen historischen Zugbetrieb auf der Schmalspurbahn vor den Toren Dresdens durchzuführen. Obwohl die Strecke auf der Stilllegungsliste stand, stimmte die Rbd Dresden diesem Vorhaben zu. Als Lokomotive kam mit der 99 1539 aus Mügeln die „nummernmäßig älteste" betriebsfähige IVK nach Radebeul.
Der enorme Zuspruch im Sommer 1974 bestärkte Eisenbahner und Eisenbahnfreunde, einen "Traditionszug" auch im folgenden Jahr wieder fahren zu lassen. Die Vorbereitung und Betreuung der Fahrten sollte weiterhin in den Händen der örtlichen Eisenbahnfreunde verbleiben. Durch diese lose Vereinigung zeichneten sich jedoch Organisationsprobleme ab. Eigens für die Belange des Traditionsbetriebes und für die Pflege des Museumszuges wurde am 19. Dezember 1974 eine neue Arbeitsgemeinschaft des DMV gegründet (AG 3/58 „Traditionsbahn Radebeul Ost — Radeburg").
[Bearbeiten] Quelle
- "25 Jahre Traditionsbahn Radebeul", Fischer/Zirnstein, TRR e. V. 1999
[Bearbeiten] Anschrift des Vereines
Postfach 10 02 01
01436 Radebeul
eMail: verein@trr.de