Wilhelm Macke
Der Physiker Prof. Dr. rer. nat. habil. Wilhelm Macke (* 14. September 1920 in Hannover; † 20. Februar 1994 in Linz) war seit dem 18. August 1954 an der TH Dresden tätig und lehrte bis 1966 das Fach Theoretische Physik[1]. Zu dieser Zeit wohnte er am Altmarkt 20.
[Bearbeiten] Lebensdaten
- 1938 Abitur in Hannover
- Kriegsdienst
- 1943-1947 Studium der Physik bei Friedrich Hund an der Uni Leipzig
- 1949 Promotion bei Werner Heisenberg an der Uni Göttingen
- 1953 Habilitation an der Uni Hannover
- 1952-1954 Arbeit am Institut für Theoretische Physik in São Paulo/Brasilien
- 1954-1966 TH Dresden/TU Dresden: Direktor des Instituts für Theoretische Physik, Dekan der Fakultät Kerntechnik
- 1969 Professor an der Uni Linz
- 1990 Emeritus in Linz.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Physik in sechs Bänden: Ein Lehrbuch der Theoretischen Physik. Geest & Portig K.-G., Leipzig 1958-1962
- weitere Publikationen zu Mechanik der Teilchen, Systeme und Kontinua, Wellen und Quanten, Elektromagnetische Felder, Thermodynamik und Statistik, Vielteilchensysteme sowie Quanten und Relativität
[Bearbeiten] Anekdote
Es gibt kein Prüfungsglück, sondern nur schwere Fragen
In der Straßenbahn, unterwegs vom Hauptbahnhof zum Nürnberger Platz, sagte dazumal (um 1962) eine Studentin kopfschüttelnd zu ihrer Kommilitonin: "Wie einer nur Physik studieren kann!" Vielleicht spielte sie auf Prof. Mackes Vordiplom an. Das war die höchste Hürde, die der Student nehmen musste, wenn er zu Prof. Mackes Zeiten an der TU Dresden Diplom-Physiker werden wollte. Jenes Vordiplom bekam verliehen, wer beim Professor nach den ersten Semestern ein paar Prüfungen mit Gesamterfolg abgelegt hatte. Die schriftlichen Prüfungen bestanden alle Delinquenten, die zuvor genügend Übungsaufgaben durchgerechnet hatten oder aber überdurchschnittlich klug waren. In dieser Anekdote geht es um die sagenhafte mündliche Prüfung. Man stieg gut angezogen aus oben genannter Straßenbahn eine Station hinter dem Nürnberger Platz aus und schlug sich, landwärts gesehen, rechts in eine der Querstraßen zur Münchner Straße auf der Suche nach dem Institut des Prof. Macke. Das befand sich 1962 in einer stilvollen Villa (wohl Würzburger Straße 69[2]), umgeben von einem gepflegten Garten. Als man zur Einzelprüfung endlich hineingerufen wurde, bekam man aus dem Munde Prof. Mackes dieselbe Frage gestellt, an der bereits der/die Vorgänger gescheitert waren. Obwohl man also aus der Vorzimmerdebatte ganz genau wußte, was auf einen zukam, fiel man sang- und klanglos durch die Prüfung. Das war aber nicht weiter schlimm, denn die für das Weiterstudieren maßgebende Gesamtnote ergab sich unter Berücksichtigung der Klausurnoten (schriftliche Prüfungen). Jedenfalls wartete man im Falle seines Fiaskos interessehalber im Vorzimmer und gab den nächsten Prüflingen guten Rat, bis endlich ein richtig kluger Student kam, der nach seiner erfolgreichen Prüfung die rechte Antwort für alle Staunenden in das Vorzimmer hineinposaunte. Ungerührt präsentierte drinnen bei der Einzelprüfung des folgenden Studenten Prof. Macke die nächste harte Nuss.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Pommerin. R.; Hänseroth, T.; Petschel, D. in Geschichte der TU Dresden, 1828-2003, Böhlau-Verlag 2003, ISBN 978-3412023034, S. 263
- ↑ Amtliches Fernsprechbuch Bezirk Dresden, Stand März 1962, S. 104, dort auch Liebigstraße 30
[Bearbeiten] Weblinks
- Horst Kant: Wilhelm Macke
- deutschsprachige Wikipedia: Wilhelm Macke
- Prof. Macke an der Uni Linz (mit Foto von Prof. Macke)
- TU Dresden: Zur Historie
- Foto von Prof. Macke beim Universitätsarchiv
- Eintrag im Personen-Wiki der SLUB
- Eintrag Prof. Macke in der TU Dresden Datenbank