Dietrich von Miltitz (der Erkannte)

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Wappen der Adelsfamilie von Miltitz

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Dietrich von Miltitz wurde am 10. Februar 1620 in Glauchau geboren. Seine Eltern waren Alexander von Miltitz (1578–1635) und Elisabeth von Einsiedel (1584–1645), welche am 15. Oktober 1604 geheiratet hatten. Er wurde evangelisch getauft.

Dietrich von Miltitz war über Alexander von Miltitz (* 20. Oktober 1578; gest. 30. September 1635 in Delitzsch) und Alexander von Miltitz (* 20. Oktober 1535; gest. 20. November 1595) Urenkel des Ernst von Miltitz, des Hofmarschalls, Oberhofmeister und Statthalters des sächsischen Herzogs Moritz. Ernst von Miltitz besaß die Rittergüter Batzdorf und Siebeneichen. 1547 wurde Moritz Kurfürst von Sachsen und Ernst von Miltitz Oberhauptmann des Meißnischen Kreises. Von 1553 bis 1555 ließ er das Renaissanceschloss Siebeneichen errichten, das später für den Scharfenberger Romantikerkreis eine besondere Bedeutung erlangte.

[Bearbeiten] Geschwister

Er hatte folgende Geschwister:

[Bearbeiten] Laufbahn

Nach der Schule und dem Studium wurde Dietrich von Miltitz kursächsischer Hofmeister und Rat und als Schulinspektor von St. Afra in Meißen eingesetzt.

[Bearbeiten] Heirat

Am 23. Juli 1653 heiratete er in Gnandstein Sibylla von Einsiedel (* 19. September 1634 in Gnandstein; gest. 7. Januar 1671), eine Nichte seiner Mutter. Sibylla war die Tochter von Alexander von Einsiedel (gest. am 21. September 1637 in Gnandstein), dem Bruder von Dietrichs Mutter. Sibyllas Mutter Barbara Margarethe von Schönberg war schon kurz nach der Geburt der Tochter am 2. Juni 1635 in Gnandstein gestorben. Bis zum 31. Januar 1647 lebte noch Sibyllas Großvater Hildebrand (* 30. Januar 1566), dann wurde Haubold von Einsiedel Herr von Gnandstein (* 22. November 1627 in Gnandstein; gest. am 25. April 1687 in Gnandstein). Dieser verheiratete sich am 2. November 1648 mit Sidonie von Einsiedel (* 1626/27; gest. 19. Juli 1710 in Altenburg, bestattet auf Gnandstein). Sidonies Großvater Hildebrand von Einsiedel (* 1528; Heirat 1555; gest. 29. März 1598 in Brandis) war Haubolds Urgroßvater. Das Adelsgeschlecht von Einsiedel war seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert im Besitz der Burg Gnandstein mit 40 Dörfern und Dorfanteilen.

[Bearbeiten] Kinder

Mit Sibylla hatte er folgende Kinder:

[Bearbeiten] Fruchtbringende Gesellschaft

Dietrich von Miltitz war unter dem Namen "der Erkannte"[1] seit 1660[2] Mitglied Nummer 750 der 1617 gegründeten Fruchtbringenden Gesellschaft. Demzufolge war seine Frau Sibylla von Miltitz in dieser Gesellschaft "die Erkannte", wenngleich eine offizielle Mitgliedschaft für Frauen nicht bestand. Seine Gesellschaftspflanze war die Bachbunge (Veronica beccabunga), auch Bach-Ehrenpreis genannt. Sein Gesellschaftswort war "In schöner Tugend"".

Die Gesellschaft wurde nach den damaligen fürstlichen und ritterlichen Orden zeitgenössisch Palmorden genannt, stand aber in der Tradition der frühneuzeitlichen, besonders der italienischen Akademien, weswegen ein kursächsischer Schulinspektor durchaus Aufnahme finden konnte. Sie bestand bis 1680 und hatte bis dahin insgesamt 890 Mitglieder.

1660 war der Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar (* 11. April jul. / 21. April 1598 greg. in Altenburg; † 17. Mai jul. / 27. Mai 1662 greg. in Weimar) seit 1651 Vorsitzender des Palmordens. Dieser überließ aber den Briefverkehr dem Erzschreinhalter (Sekretär und Archivar), seit 1655[3] der Dichter und Komponist von protestantischen Kirchenliedern Georg Neumark (* 16. März 1621 in Langensalza; † 8. Juli 1681 in Weimar). Georg Neumark (der Sprossende) war seit 1651 herzoglicher Kanzleiregistrator und seit 1652 herzoglicher Bibliothekar in Weimar. Über ihn lief die Aufnahme von Dietrich von Miltitz.

1667 übernahm der August, der erste Herzog der kursächsischen Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels (* 13. August 1614 in Dresden; † 4. Juni 1680 in Halle) den Vorsitz des Palmordens. Als (letzter) Administrator des Erzstiftes Magdeburg hielt er in dessen Residenz Halle an der Saale Hof und pflegte dort kostspielig Musik und Theater. Dietrich von Miltitz hielt sich deswegen mit seiner Frau in seinen letzten Jahren des Öfteren in Halle auf, weil der Palmorden sich nun immer mehr in einen höfischen Orden mit reinen Repräsentationsaufgaben verwandelte.

Dietrich von Miltitz verstarb am 2. September 1670 auf einer Reise in Gotha, seine Frau im Jahr darauf. Der Palmorden bestand noch bis 1680.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Liste der Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft,Buchstabe M.
  2. Mitgliederdatenbank - Fruchtbringende Gesellschaft.
  3. Nach anderen Quellen nicht 1655, sondern 1656 - sicher ein Schreibfehler, da die Tätigkeit 1655 belegt ist.
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