Diskussion:Stephenson-Lichtspiele
[Bearbeiten] Dedrophon nicht gleich Dodrophon
Ganz klar ist mir die Geschichte der Stephenson noch nicht. Im Dresdner Hefte 82, Seite 25 wird von der Eröffnung des Dedrophontheaters und zwar 1906 auf der Wettiner Str. 34 geschrieben. Genauso im Dresdner Geschichtsbuch, dort ist zusätzlich von einem gewissen Otto Dederscheck die Rede, der den Anfang machte.
In der SZ vom 27.06.05 stand: Im Zuschauerraum herrscht ewiges Kommen und Gehen. Es wird durchgespielt. Das Programm besteht ausschließlich aus stummen Kurzfilmbeiträgen. Als der König nebst Hofgesellschaft im Januar 1907 (nicht gleich Eröffnung) das Dedrophon beehrt, bekommt er Folgendes zu sehen: "Zahnschmerzen" (humoristisch), "Die kleine Blinde" (ergreifend), "Wachtmeister Schnappke räumt auf" (spannend und spaßig), "Abschied von Venedig" (tragisch), "Auf Wohnungssuche" (zum Totlachen). Majestät amüsiert sich köstlich. Nach Dederscheks Ausscheiden, tritt Heinrich Apel die Nachfolge an.
In der SZ vom 17.02.05 stand: Dresden - eine Kinostadt. Schon vor über 100 Jahren gab es hier erste Filmvorführungen. 1906 öffnete in Dresden das "Kinematographentheater" seine Türen. Drei Jahre später wurde "auf dem Dorf" in Leuben so ein "Bewegungsaufzeichner" aus der Taufe gehoben. Der Saal war sieben Meter lang und vier Meter hoch. Hier fanden täglich zwei Vorstellungen statt und erfreuten sich großer Beliebtheit, waren "für das gemeine Volk ein nettes Vergnügen". Ein Ansager erklärte das Geschehen auf der Leinwand mit einem Zeigestock und übernahm gleichzeitig die musikalische Begleitung auf dem Harmonium. Gezeigt wurden im "Dodrophon- Theater", so die Kurzbezeichnung, 36-Millimeter-Filme.
Das erste Tonfilmkino Das "Leubener Theater", ursprünglich als Laden vorgesehen, gehörte dem Geschäftsmann Armin Schicktansky. Ihm schwebte ein schönes, großes und neues Tonfilmkino vor. Sein Tod im Jahre 1927 ließ die Träume platzen. In den Technischen Sammlungen Dresden ist heute ein Nachfolger der genutzten Kinomaschine zu sehen, von der Schicktansky eben nur träumen konnte. 1930 eröffnete in Leuben, an der Stephensonstraße 46, ein Tonfilmkino.
Auf Dresdener Stadtteile.de wird ebenfalls von Dodrophon und Eröffnung 1909 geschrieben wie im vorstehenden Artikel der SZ.
Meine Schlussfolgerung Dedrophon nicht gleich Dodrophon. Unklar ist noch was mit dem Dedrophon passiert ist, denn im Kinoprogramm von 1938 taucht es nicht mehr auf. Meine Spielzeitangabe, bis 1945, wird wohl nicht ganz stimmen. 1. Weltkrieg und Inflation haben dem ersten Ladenkino wahrscheinlich doch zeitiger den Kopf gekostet. Moritz
- Gut, da haben wir wohl eine Aufgabe in Sachen Quellenrecherche bekommen. In Sachen Stephenson-Lichtspiele kann ich mich noch speziell an ein Foto erinnern, was im Nachbargeschäft (damals ein Fahrradladen) hing und wohl ein Mitglied der Familie Schicktansky vor dem Kino mit zwei großen Lautsprechern gezeigt hat. Letztere hatten das Aussehen eines Spiegelei von oben, woher ich mir den Namen dodro (altsächsisch für das 'Eidotter') erschließen könnte. Aber abschließend kann ich es auch nicht herleiten, so dass wir wohl noch etwas suchen müssen. (... bin jedenfalls auch im Ehemalige Kinos-Fieber :-) --Matthias Erfurth 09:03, 10. Jan. 2008 (CET)
- Kleiner Nachtrag: den Artikel in der SZ vom 17. Februar 2005 hat übrigens Dietmar Sehn geschrieben -> den sollten wir wohl mal anschreiben ...
Ich denke das "e" hat mit dem "o" gar nichts zu tun. Wie schon von Herrn Sehn geschrieben, existierte bereits seit 1909 ein Kino in Leuben, welches durch wirtschaftliche Schwierigkeiten schließen musste und schließlich 1927 an der Stephensonstr. 46 neu eröffnet wurde. Was mit dem 1906 eröffneten Dedrophon in Altstadt passierte ist hiermit noch offen, irgendwelche Schwierigkeiten werden auch der Schließgrund gewesen sein. Schön Dich mit dem Fieber angesteckt zu haben!! Moritz