Edith Pjenkowa

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Edith Pjenkowa (deutsch: Edith Penk, * 1938) ist eine sorbische Pädagogin und Politikerin sowie seit 2018 Mitglied des sorbischen Parlaments Serbski Sejm.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Die gelernte Erzieherin und Lehrerin für Zeichnen (Institut für Lehrerbildung) arbeitete zunächst in der Schule und dann im Hort ihres Heimatortes Rowno (Rohne) und nach dessen Schließung in der Schneiderstube. Nach ihrer Pensionierung wurde sie gegen die Abbaggerung der Heimat der Sorben durch die Energiewirtschaft aktiv. Den Impuls für ihren Widerstand ab 2002 gab die Abbaggerung von Horno. Die Zerstörung des Urwaldes Weißwasser, bis 2008/2015 Naturschutzgebiet und Treffpunkt der Generationen, gab den Anlaß zu einer Intensivierung ihrer Aktivitäten. Nicht nur das Gelände des Jagdschlosses des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau und dessen Märchensee wurden abgebaggert, sondern auch abertausende eigentlich geschützte Pflanzen. Es gab Wanderwege von Weißwasser, Trebendorf, Schleife und Mühlrose in den Urwald, der als Jagdgebiet der Standesherrschaft Muskau mit bekannten internationalen und nationalen Gästen bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts genutzt wurde (schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Muskauer Forste beim Dresdner Hof beliebte Jagdausflugsziele). Der Jagdschlossstein, eine Protestantin, Wolfsstein, ein riesiger Baumstamm und andere Überreste des Urwaldes Weisswasser liegen vor dem Ortseingang von Mühlrose, am Kohlebahnweg. Mittlerweile gleicht auch Mühlrose einer Halbinsel im Kohleabbaugebiet, bis 2020 wurde der Ort zu einer Insel in der Tagebaulandschaft. Der Abriss von Mühlrose läuft seit 2020 trotz der Proteste von Klimaaktivisten. Ob die Kohle unter dem Ort überhaupt noch gebraucht wird, wird auch von offiziellen Stellen angezweifelt, allerdings haben viele Einwohner das Dorf bereits verlassen.

Ihr Heimatdorf Rowno (Rohne) war zu diesem Zeitpunkt (2002) direkt von Braunkohlenplan Nochten II betroffen. Erst am 30. März 2017 gab der neue Eigentümer LEAG, der Nachfolger von Vattenfall (Deutschland), bekannt, auf die Erweiterung des Tagebaues Nochten zu verzichten. 2023 hatte Nochten aber den Ortsrand von Rohne erreicht und die Gehöfte südlich des Dorfkerns entlang der Schäferstraße weggebaggert. Bis 2025 sollen die Gehöfte entlang des Mühlroser Weges folgen. Vor 2017 hatte Vattenfall sogar eine Genehmigung des beantragten Vorranggebietes über den zuvor genehmigten Braunkohleplan hinaus erhalten. Inhalt dieser unverständlichen Abänderung war unter anderem eine gänzliche Ortsverlegung von Rohne, einem Zentrum sorbischer Heimatpflege mit der Serbska Spa (Sorbischen Heimatstube) im Hanzo Njepila-Haus.

Edith Pjenkowa hat sich mit vielen kämpferischen Veranstaltungen und ihren gelben Anti-Kohle-Ansteckern zu einer Ikone der Anti-Braunkohle-Bewegung entwickelt. Ihr Credo lautet: „138 weggebaggerte sorbische Dörfer sind genug. Warum wird nicht unter den Truppenübungsplätzen gegraben? Wir wollen doch eh alle Frieden!“[1] Ihr geht es um die Erhaltung ihrer eigenen Kultur, deren Tracht sie trägt.

[Bearbeiten] Politik

Edith Pjenkowa wurde von der Lausitzer Allianz zur Wahl des ersten sorbischen Parlamentes Serbski Sejm nominiert und gehörte diesem von der Konstituierung am 17. November 2018 im Sorbischen Kulturzentrum Slepo (Schleife) bis 2024/2025 an. Der Wahl zum 2. Serbski Sejm am 6. März 2025 stellte sie sich nicht mehr.[2]

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. taz vom 24. Januar 2017.
  2. Wahlseite 2024/2025 auf der Webseite des Serbskij Sejm (abgerufen am 11. Januar 2025).
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