Eisenzeit
Die Eisenzeit begann im Raum nördlich der Alpen um 800 v. Chr., als sich aus der Urnenfelderkultur die (proto)keltische Hallstattkultur entwickelte. Im Raum Dresden begann sie im 7. Jahrhundert v. Chr. mit der früh-eisenzeitlichen protoslawischen Billendorfer Kultur, die im 5. Jahrhundert v. Chr. von der protogermanischen Jastorf-Kultur überprägt wurde. Die Jastorf-Kultur wurde ihrerseits ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. von der keltischen Latène-Kultur überprägt. Diese vorrömische Eisenzeit endete hier im Jahr 8 v. Chr.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eisenzeit im Fruchtbaren Halbmond
Die Eisenzeit begann in der Levante bereits um 1200 v. Chr.. Mit den Umbrüchen durch den Einfall der Seevölker war die Bronzezeit abrupt beendet (vgl. Zusammenbruch der Bronzezeit). Hesiod sprach von den Zeitaltern von Gold, Silber und Bronze, die von dem modernen, grausamen Zeitalter des Eisens getrennt waren. Die levantische "Eisenzeit I A" endete bereits 1150 v. Chr. Genauso abrupt wie der Beginn war auch das Ende der Eisenzeit in der Levante, als 332 v. Chr. durch die Eroberung durch Alexander den Großen die Hochkultur des Hellenismus dort eingeführt wurde (vgl. "Drei, drei, drei – bei Issos Keilerei" und Schlacht bei Issos).
In Mesopotamien begann die Eisenzeit mit der Isin-II-Zeit um 1160 v. Chr. und endete mit der Eroberung des Achämenidenreiches durch Alexander dem Großen (vgl. Flucht, Gefangennahme und Tod des Dareios III. im Jahr 330 v. Chr.).
[Bearbeiten] Eisenzeit im Raum Dresden
Die Hallstattkultur (um 800 v. Chr. bis etwa 450 v. Chr.) hatte auf den Raum Dresden nur indirekten Einfluß.
Eine erste (noch früh-)eisenzeitliche Kultur war hier im 7. Jahrhundert v. Chr. die früh-eisenzeitliche protoslawische Billendorfer Kultur, die im 5. Jahrhundert v. Chr. von der protogermanischen Jastorf-Kultur überprägt wurde. Die früheisenzeitliche Billendorfer Kultur war das Endstadium der protoslawischen bronzezeitlichen Lausitzer Kultur, die um 1300 v. Chr. begann.
Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. standen die Siedlungen im Raum Dresden unter dem Einfluß der keltischen Latène-Kultur, welche die Fundorte prägte. Es ist strittig, ob diese Siedlungen der Latènezeit im Raum Dresden weiterhin von Proto-Germanen oder aber von Kelten der Latène-Kultur bewohnt wurden. Auch eine Durchmischung beider Völker ist möglich, so wie etwa einhundert Jahre zuvor die Proto-Germanen der Jastorf-Kultur mit den Proto-Slawen der Billendorfer Kultur an einer Vielzahl von Kontaktfundstellen verschmolzen waren.
[Bearbeiten] Zeitgleichheit der keltischen Hallstatt- und Latène-Kultur mit der protogermanischen Jastorf-Kultur
Die nördlichen Proto-Germanen der Jastorf-Kultur traten zeitgleich mit der keltischen Hallstattzeit und der keltischen Latènezeit auf. Es ergeben sich dadurch folgende Entsprechungen:
- 600 – 500 v. Chr. Jastorf A entspricht Hallstatt D
- 500 – 400 v. Chr. Jastorf B entspricht Latène A
- 400 – 350 v. Chr. Jastorf C entspricht Latène B
- 350 – 120 v. Chr. Ripdorf entspricht Latène C
- 120 – 1 v. Chr. Seedorf entspricht Latène D
[Bearbeiten] 8 v. Chr.: Ende der vorrömischen Eisenzeit im Dresdner Elbtalkessel
Im Dresdner Elbtalkessel endete die vorrömische Zeit im Jahr 8 v. Chr.:
- Der erste römische Kaiser Augustus (* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius in Rom; † 19. August 14 n. Chr. in Nola bei Neapel) beherrschte die Germania magna bis zur Elbe-Linie in Form einer Tribut- und Folgepflicht vom Ende der Drusus-Feldzüge im Jahr 8 v. Chr. bis zur Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr.[1] Danach ging das Gebiet dauerhaft dem Römischen Imperium verloren.[2] Der Dresdner Elbtalkessel, das damalige Loupfourdon (altgriechisch Λούπφουρδον, lateinisch Lupfurdum), kam schon spätestens im Jahr 5 n. Chr. mit den Semnonen oder schon 3 v. Chr. mit den Hermunduren unter die Herrschaft des Markomannenkönigs Marbod.
[Bearbeiten] Weblinks
- Eisenzeit (Q11764) bei Wikidata (Epoche der Urgeschichte bis in die Frühgeschichte mit Funden geschmiedeten Eisens)
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Eisenzeit“