Emanuel Goldberg
Der jüdische Chemiker, Erfinder und Unternehmer Emanuel Goldberg (* 19. August (jul.) 1881 in Moskau; † 13. September 1970 in Tel Aviv) war ein Pionier der Kinematographie und Direktor der Zeiss Ikon AG. Nach einer Entführung in Dresden emigrierte er 1933 mit seiner Familie über Paris nach Palästina.
[Bearbeiten] Dresdner Zeit
Goldberg taucht als Prof. Dr. phil und Vostand der ICA AG erstmals 1918 in Dresdner Adressbüchern mit einer Wohnung in der damaligen Ludwig-Richter-Straße 35, II. Stock (heute Wallotstraße), auf[1]. Im heute noch vorhandenen und als Kulturdenkmal ausgewiesenen Haus wohnte auf der gleichen Etage der Kunsthistoriker Erich Haenel, aus dieser Zeit existieren noch erste 35mm-Aufnahmen aus der Weihnachtszeit von ihm und seinen Kindern.
Durch seinen Doktorvater Robert Luther, den er während seines Studiums in Leipzig kennengelernt hatte, wurde er im Jahr 1921 an das hiesige Wissenschaftlich-Photographische Institut der TH Dresden zunächst als Dozent, später als Honorarprofessor für „Photographie, Kinematographie und Reproduktionstechnik“ berufen[2]. Insbesondere seine bisherige Tätigkeit als technischer Berater bei Carl Zeiss Jena sollte ihn kurze Zeit später in Dresden zum Direktor der avancieren lassen.
Im August 1931 organisierte er gemeinsam mit Luther den renommierten VIII. Internationalen Kongress für angewandte und wissenschaftliche Photographie an der TH[3].
Vor seiner Emigration lebte Goldberg zuletzt in der Oeserstraße 5.[4] Dort wurde am 15. März 2018 für ihn ein Stolperstein verlegt.[5] Am 12. September 2024 beschloss der Dresdner Stadtrat einstimmig, den bis dahin namenlosen Platz an der Kreuzung Schandauer Straße/Altenberger Straße nach Emanuel Goldberg zu benennen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adressbücher von 1918
- ↑ Klaus Mauersberger: Biografie in Innovation hat Tradition - Exzellente Wissenschaft in der Geschichte der TU Dresden (1828-1990), 2011, S. 191ff.
- ↑ Klaus Mauersberger: „Emanuel Goldberg – ein jüdischer Wissenschaftler und Unternehmer“, Dresdner Universitätsjournal 12/2002, S. 8 Digitalisat bei der SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1933
- ↑ Siehe Liste der Stolpersteine in Dresden.