Gabriel Ursinus
Magister Gabriel Ursinus (* 13. November 1597 in Großwaltersdorf bei Eppendorf/Sa.; † 20. April 1674 in Reinhardtsgrimma) war der erste evangelisch-lutherische Pfarrer in Lockwitz, danach Pfarrer in Reinhardtsgrimma sowie Inspektionspräfekt des Pirnaischen Kreises.
[Bearbeiten] Familie
Gabriel Ursinus war der Sohn von Laurentius Ursinus († 1602), der 34 Jahre lang Pfarrer von Großwaltersdorf gewesen ist. Seine Mutter war Maria verw. Günther geb. Rümler, die Witwe des Pfarrers zu Langenhennersdorf bei Pirna und Tochter des Bürgers und Tuchmachers zu Oederan, Georg Rümler.
Gabriels Großvater war Sebaldus Ursinus, geboren in Nürnberg und Pfarrer zu Gahlenz bei Oederan, seine Großmutter Catharina Fischer aus Erdmannsdorf an der Augustusburg.
Gabriel Ursinus heiratete am 29. August 1630 Anna Elisabeth Kritzen, die Tochter des kurfürstlichen Amtsschöffen zu Elbenau, Paul Kritzen. Das Paar bekam drei Kinder, die aber alle im Kindesalter verstarben.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Gabriel Ursinus wurde drei Tage nach seiner Geburt am 16. November 1597 getauft. Sein Vater starb frühzeitig als Gabriel fünf Jahre alt war. Seine Mutter, die bis 1609 auf dem gekauften Familiengut in Großwaltersdorf blieb, gab ihm den ersten Schulunterricht. 1609 zog seine Mutter mit ihren Kindern nach Oederan, um ihm und seinen Brüdern in der dortigen Stadt den weiteren Schulbesuch sowie die Aufnahme einer Handwerkslehre zu ermöglichen.
Gabriel Ursinus besuchte 1614 nach der Stadtschule die kurfürstliche Landesschule in Schulpforta, wo er sechs Jahre lang Theologie als auch die lateinische, griechische und hebräische Sprache studierte. 1620 ging er zur Universität in das damals noch sächsische Wittenberg an der Elbe und studierte ab dem 4. Juli desselben Jahres an der dortigen Universität Theologie. Seine Magisterarbeit schloss er mit Erfolg 1624 ab.
Im gleichen Jahr folgte er dem Ruf des kurfürstlich-sächsischen Hofmarschalls Johann Georg von Osterhausen († 1627) nach Lockwitz, der in seiner bereits am 1. Oktober 1623 geweihten Kirche einen Pastor im neuen Pfarramt Lockwitz benötigte. Ab 1627 war Ursinus auch der Hauslehrer der Kinder des Rittergutsbesitzers und kurfürstlich-sächsischen Hofmeisters, Hans Sigismund von Bernstein auf Gamig. Außerdem hielt er in der dortigen Kapelle jeden Sonntag ebenfalls eine Predigt.
1629 ging er nach Gahlenz und nahm die Stelle als Pfarrer in der dortigen Kirche an, wo bereits sein Großvater predigte. 1633 ging er, dem Ruf von Heinrich von Bünau auf Weesenstein folgend, an die Kirche zu Weesenstein, wo er am 5. Juni desgleichen Jahres sein Amt als Pfarrer fortsetzte.
Als sein Vetter Gabriel Ursinus 1639 starb, der Pfarrer in Reinhardtsgrimma war, wechselte er auf Bitten des kurfürstlich-sächsischen Hauptmanns und Collator der Kirche zu Reinhartsgrimm, Christoph Friedrich von Tettau wiederum sein Amt und wurde dort bis an sein Lebensende der dortige Pfarrer.
Ursinus starb am 20 April 1674, früh acht Uhr und wurde acht Tage später, am 28. April nach der von dem Superintendenten zu Pirna, Dr. theol. Johann Michael Strauß, gehaltenen Leichenpredigt in der Kirche zu Reinhardtsgrimma beerdigt. Er hinterließ seine Witwe Anna Elisabeth Ursinus geb. Kritzen.
[Bearbeiten] Quellen
- Leichenpredigt auf Gabriel Ursinus in Drucke des 17. Jahrhunderts, Universitäts- und Landesbibliothek Halle/Saale auf digitale.bibliothek.uni-halle.de
- Altes und Neues von Lockwitz und Nickern, Christian Gottlob Gerber, Pirna, 1723 auf vd18.de Online Ausgabe