Gustav Neuring
Gustav Neuring (14. November 1879 in Harburg – 12. April 1919) war ein Dresdner Politiker. Er gehörte der SPD an und war 15 Jahre lang Gewerkschaftsmitglied. Nach der Novemberrevolution wurde er zuerst Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates, dann Volksbeauftragter und schließlich Kriegsminister. Er war damit beauftragt, ein Volksheer zu organisieren. Im März 1919 stellte er in Zusammenarbeit mit dem Bund aktiver Unteroffiziere der alten Armee das „Regiment Ordnung“ auf, das in Pirna bei der gewaltsamen Auflösung der Arbeiter- und Soldatenräte eingesetzt wurde. Am 12. April stürzten ihn Kriegsbeschädigte und Verwundete der Dresdner Lazarette, die gehört hatten, dass ihre Pensionen gekürzt werden sollten, von der Augustusbrücke vor seinem Ministerium in die Elbe und erschossen ihn, als er an Land schwimmen wollte. Im Adressbuch von Dresden ist er erstmals im Jahr 1906 in der Lößnitzstraße 21, IV. Stock aufgeführt, die letzte Adresse von ihm war der Wettiner Platz 10, IV. Stock.
Neurings Grab befindet sich auf dem Städtischen Friedhof und Urnenhain Tolkewitz.
[Bearbeiten] Quellen
- Adressbuch von 1906 und 1919
- Nigel H. Jones: Hitler's Heralds – The Story of the Freikorps 1918–1923. John Murray, 1987, ISBN 0-7195-4390-8.
- Egon Stein: Als Neuring vom Ministersessel in die Elbe stürzte. In: Erlebte Heimatgeschichte, hrsg. vom Rat des Kreises Dresden o.J., S. 49.
- Andreas Debski: Der Brückensturz von Dresden: Als Sachsens Kriegsminister gelyncht wurde. In: DNN 9. September 2017.