1919
Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
[Bearbeiten] Ereignisse
- Im Freistaat Sachsen erhalten Frauen erstmals die Erlaubnis für ein Studium an der Dresdner Kunstakademie.[1]
- Das Häuserbuch im Adressbuch entfällt infolge reichsbehördlich verfügter Beschränkung der Papierlieferung.
- Antonia Dietrich tritt zum ersten Mal in Dresden auf (als Gretchen).
- Rosa Menzer, die „Rosa Luxemburg von Striesen“, tritt der KPD bei.
- Olga Körner wird in den Gemeinderat in Leuben bei Dresden gewählt, setzt Gehaltsaufbesserung der Gemeindeschwester und Lebensmittelzuteilung für die Erwerbslosen durch, gründet und leitet ein Kinderheim, beteiligt sich an der Einrichtung einer Mütterberatungsstelle (1920).
- Christine Baer-Frisell übernimmt die pädagogische Leitung der „Neuen Schule Hellerau für Rhythmus, Musik und Körperbildung“.
- Die soziale Frauenschule von Dr. Lotte Schurig zieht von der Leubnitzer Str. 3 ins Kanzleigäßchen 1.
- In der Martin-Luther-Kirche gründen 2000 Frauen den „Frauenbund“ unter Vorsitz von Frau Prof. Becher. Sie verabschieden eine Petition für das Frauenwahlrecht in kirchlichen Körperschaften.
- Marie Frommer promoviert an der TH Dresden über „Flußlauf und Stadtentwicklung“.
- Rähnitz wird zu Hellerau eingegliedert.
- Der Betrieb des Plakatanschlagswesens geht an die Güntz-Stiftung über.
- Einführung von Familiebadetagen im Freibad Klotzsche
- 10. Januar: Polizeiüberfall auf eine friedliche Massendemonstration am Wettiner Platz[2]
- 9. Februar: Wahl des Stadtverordnetenkollegiums; erstmals werden auch zehn weibliche Stadtverordnete gewählt, darunter Anna Jacob (USPD) und Katharina Scheven (Deutsche Volkspartei).
- 21. Februar: Die Volkshochschule Dresden wird gegründet, ihr Sitz befindet sich in der Breiten Straße 7/9.[3]
- 12. April: die Kriegsbeschädigten und Verwundeten der Dresdner Lazarette hören, dass ihre Pensionen gekürzt werden sollen. Sie werfen den Kriegsminister Gustav Neuring von der Augustusbrücke vor seinem Ministerium in die Elbe und erschießen ihn, als er an Land schwimmen will.[4]
- 12. Oktober: Eröffnung des heutigen Heinz-Steyer-Stadions
[Bearbeiten] Geboren
- 8. März: Werner Oppe, Architekt (BDA) und Gartenbauinspektor
- 20. September: Hans Thiele, Zeichner und Bildhauer
- 29. Oktober in Steinigtwolmsdorf: Fritz Herrmann, Bildhauer
[Bearbeiten] Gestorben
- 12. April: Gustav Neuring, Kriegsminister von Sachsen
- 30. April bei München: Arthur Thiele, Maler
- 17. September: August Niemann, Schriftsteller
- 4. Oktober in Langebrück: Jean Louis Nicodé, Komponist und Dirigent
- 11. Oktober in Klotzsche: Karl Adolph Gjellerup, dänischer Schriftsteller und Nobelpreisträger
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Dresdner Frauenlexikon
- ↑ Folke Stimmel u. a.: Stadtlexikon Dresden A – Z. 2., überarbeitete Auflage, Verlag der Kunst, Dresden 1998, ISBN 3-364-00304-1.
- ↑ Kurzchronik der Volkshochschule Dresden e.V.
- ↑ Andreas Debski: Der Brückensturz von Dresden: Als Sachsens Kriegsminister gelyncht wurde. In: DNN 9.9.2017