Rosa Menzer
Rosa Menzer, geboren als Hiende-Reise Litwin (* 4. Januar 1886 in Plungė/ Litauen; † 28. Mai 1942 in Bernburg) war eine Dresdner Arbeiterfunktionärin und antifaschistische Widerstandskämpferin.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Als Tochter einer orthodoxen jüdischen Familie war ihr kein Schulbesuch vergönnt, mit zwölf Jahren begann sie eine Schneiderlehre. 1906 arbeitete sie als Hausschneiderin in Berlin, bis zur Ausweisung als "Lästige Ausländerin".
1910 kam sie nach Dresden, wo sie im Arbeiterbildungsverein mitarbeitete sowie ihre Tätigkeit als Schneiderin fortsetzte. Sie schloss die Ehe mit Max Menzer. 1912 trat sie in die SPD ein, 1917 in die USPD, 1919 in die KPD. Die "Rosa Luxemburg von Striesen" war Vorsitzende der Internationalen Arbeiterhilfe und Leiterin des Roten Frauen- und Mädchenbundes in Striesen. Sie war befreundet mit Elisabeth Sparschuh.
Ab 1933 leistete sie illegale Parteiarbeit, am 5. März 1934 folgte ihre Verhaftung. Nach ihrem Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis wurde sie in einem Prozess zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt und anschließend ins Zuchthaus nach Waldheim gebracht. Nach der Entlassung stand sie unter Polizeikontrolle. 1939 abermals verhaftet, wurde sie ins das Frauen-KZ Ravensbrück verschleppt, wo Qualen und Misshandlungen ihre Gesundheit zerrütteten. Wie spätere Nachforschungen, unter anderem durch Rosa Thälmann, ergaben, wurde Rosa Menzer zusammen mit einem Transport jüdischer Mädchen und Frauen, darunter auch Olga Benario-Prestes, im Februar 1942 in die Nervenheilanstalt Bernburg/ Anhalt abtransportiert, wo sie letztlich am 28. Mai 1942 in der dortigen Gaskammer ermordet wurde.[1]
Zu ihren Ehren wurde die Rosa-Menzer-Straße in Striesen benannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Museum für Geschichte der Stadt Dresden, Rudolf Förster (Hrsg.): Biografische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, die an Persönlichkeiten aus der Arbeiterbewegung, dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern. Dresden 1976, S. 56 f.
- Sigrid Jacobeit: Die Rote Rosa von Striesen. Rosa Menzer. In: Sigrid Jacobeit, Lieselotte Thoms-Heinrich: Kreuzweg Ravensbrück. Lebensbilder antifaschistischer Widerstandskämpferinnen. Verlag für die Frau, Leipzig 1989, S. 125–137.
- Viele lernen Geschichte ... (Rosa Menzer). In: "wir", Beilage der SZ vom 3. Januar 1986
- Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. (Hrsg.): Juden in Sachsen - ihr Leben und Leiden. Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig 1994, ISBN 3-374-01523-9
- Bildungs- und Begegnungsstätte für Jüdische Geschichte und Kultur Sachsen HATiKVA e. V. (Hrsg.): Spurensuche - Juden in Dresden, ein Begleiter durch die Stadt. Dölling und Galitz, Hamburg 1995, ISBN 3-930802-11-2
[Bearbeiten] Weblink
Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Rosa Menzer“
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Biografische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen ... nennt als Termin für den Abtransport den Monat März 1942.