Freibad Klotzsche
Vorgänger des am 20. Juli 1902 eingeweihten Freibades Klotzsche war ein einfaches Flussbad im Prießnitzgrund. Für Männer, Frauen und Kinder stand ein 250 m² großes Becken, streng zu unterschiedlichen Zeiten, zur Verfügung. Bereits vier Monate nach der Einweihung beschloss der Gemeinderat die Erweiterung des Bades um ein zweites Schwimmbassin. Mit der Einweihung des zweiten Beckens für die Herren (das erstere, kleinere diente nun den Damen), im Juni 1903 nannte sich das Bad nun „Kronprinz-Friedrich-August-Bad“. Ein berühmter Besucher war der Schriftsteller Erich Kästner.
1904 erfolgte der Ausbau zum Kurbad, mit medizinischen Wannen und Dampfbädern, kalten und warmen Duschen, diversen Packungen und Massagen. 1913 wurde eine „Wasser-Vorwärmeanlage“ in Betrieb genommen, da dass Wasser der Prießnitz, mit dem die Schwimmbecken gespeist wurden, doch ziemlich kalt war. Nach Einführung von Familiebadetagen im Jahr 1919 stiegen die Besucherzahlen so stark an, dass 1925 das alte Damenschwimmbecken abgerissen und durch ein neues 50 mal 20 Meter großes Becken mit hölzernem Sprungturm ersetzt wurde. Dies war eine der letzten Investitionen, sodass das Bad im Jahr 1952 in einem dermaßen schlechten Zustand war und beinahe geschlossen wurde. Der große Zuspruch in der Bevölkerung, mit bis zu 50.000 Badegästen, verhinderte dies. In den darauf folgenden Jahren wurden zumindest die Duschen, Umzäunung und Umkleidekabinen erneuert. 1968 baute man eine neue Mehrzweckhalle und 1979 ein neues Toilettengebäude.
Zwischen 1960 und 1984 wurden im Waldbad Klotzsche drei Bungalows für die Ferienbetreuung der Schüler der 41. POS errichtet. [1]
Durch fehlende Modernisierungsarbeiten an den Schwimmbecken waren diese nach der Wende in einem desolaten Zustand. 1998 musste man das ehemalige Herrenschwimmbecken verfüllen. Im letzten Betriebsjahr 2004 zählte man nur noch 15.210 Besucher, 2006 beschloss der Stadtrat trotz mehrfacher Proteste und Bemühungen einer Bürgerinitiative die Schließung des Waldbades. Auf dem 35.000 m² großen Gelände befindet sich seit Juli 2007 der Kletterwald Dresdner Heide. Im Folgejahr wurde in einer zweiwöchigen Abrissaktion das Betonbecken entfernt.[2]
[Bearbeiten] Quellen
- Dietmar Schreier: Es war einmal in Dresden, Seite 73ff., Herkules Verlag 2009, ISBN 978-3-937924-87-8
- Waldbad Klotzsche auf Dresdner Stadtteile.de (Archivversion)
- ↑ http://www.elbtalkinder.de/geschichte.html
- ↑ Information einer Kletterwald-Mitarbeiterin, 5.10.2014
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht Herrenbecken um 1903, Aufnahme Deutsche Fotothek
- Luftbild des Bades im Jahr 1999
- Satellitenaufnahme Google Maps
- Ansicht „Freibad Klotzsche“ auf openstreetmap.org
- Kletterwald Dresdner Heide