Altgruna
Der ehemalige Dorfplatz vom Dorf Gruna lässt sich schwer nachvollziehen, da das Umfeld im Februar 1945 schwere Zerstörungen erfuhr. Mit Gründung des Neubaugebietes wurde auf Grunaer Flur wenig Rücksicht auf historische Katastergrenzen genommen.
An Stelle des 1875 zugeschütteten Dorfteiches auf dem Hauptplatz der ehemaligen Gemeinde, wächst heute eine Baumgruppe an der Rosenbergstraße, welche sich schon immer als Fahrweg durch das Dorf schlängelte. An einer der beiden Linden ist eine Gedenktafel aus Holz angebracht, die den Baum als Lutherlinde ausweist.
Dem Charakter eines historischen Ortskerns gerecht zu werden, widmete die Landeshauptstadt den Boulevard-Bereich um den Findlingsbrunnen offiziell als Altgruna.
[Bearbeiten] Altgruna um 1910
[Bearbeiten] Historische Adressen (Auswahl)
- Nr. 1: Bauerngut
1897: Eigentümer: E. Bruno KLEMM (Gutsbesitzer)
1907: Eigentümer: E. Bruno KLEMM (Freiguts- u. Ziegeleibesitzer); Pächter: H. URBANK
- Nr. 2: Gärtneranwesen
1897: Eigentümer: August C. F. FELS (Gärtner)
1907: Eigentümer: LÄTZIG & CLAGES (Bureau für Architektur und Bauausführungen)
- Nr. 3: Bauerngut
1897: Eigentümer: Julius W. LOTZE (Landwirt)
1907: Eigentümer: C. R. VICTOR (Bankier); Pächter: Moritz OTTO
- Nr. 4: Häusleranwesen
1897: Eigentümer Carl A. SCHADE (Viktualhändler)
1907: Eigentümer: Carl A. SCHADE (Viktualhandlung)
- Nr. 5: Bäckerei
1897: Eigentümer: Hermann F. ZEHL (Bäckermeister
1907: Eigentümer: Hermann F. ZEHLs Erben; Mieter: Arthur GOLDSCHMIDT (Bäckermeister)
- Nr. 6: Wohnhaus (nordwestlich des ehemaligen Ortskernes an der heutigen Calvinstraße gelegen)
1897: Eigentümer: Wilhelm F. TRÄNKNER (Privatus)
1907: Eigentümer: LÄTZIG & CLAGES (Bureau für Architektur und Bauausführungen)
- Nr. 7: Gemeindehaus
1897: Eigentümer: Gemeinde Gruna; Mieter: Arbeiter, Kutscher, Handwerker, Schutzmann
1907: Eigentümer: Stadtgemeinde Dresden; Mieter: Arbeiter und Handwerker
- (kommunales Flurstück vor Bauerngut Nr. 8): Spritzenhaus
- Nr. 8: Bauerngut: Dreiseithof mit großem Obstgarten und Feldern in östliche Lage bis zum I.Weltkrieg, danach Verkauf und Industrialisierung (Madix)
1897: Eigentümer: Bruno E. KLEMM (Gutsbesitzer)
1907: Eigentümer: E. Bruno KLEMM (Freiguts- u. Ziegeleibesitzer)
- Nr. 9: Bauerngut der Familie Fiedler, Getreidefelder in Nähe Gaswerk Reick, Flächen zur Heumahd an Elbwiesen gepachtet, Abriss nach Zerstörung 1945 (Entschädigung für Eigentümer: Grundstück in Dresden-Bühlau)[1]
1897: Eigentümer: Theodor Em. MERBITZ (Gutsbesitzer)
1907: Eigentümer: Theodor Em. MERBITZ (Gutsbesitzer in Klotzsche); in Verwaltung von Emil KÜRBIß (Privatus);
im Seitengebäude: Richard FIEDLER (Kutscher)
- Nr. 10: Bauerngut
1897: Eigentümer: August C. PAHLITZSCH (Gutsbesitzer)
1907: Eigentümer: August C. PAHLITZSCH (Gutsbesitzer)
- Nr. 11: Bauerngut
1897: Eigentümer: August C. PAHLITZSCH (Gutsbesitzer)
1907: Eigentümer: August C. PAHLITZSCH (Gutsbesitzer)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Roland Ander, "Ich war auch eine Trümmerfrau ...", ISBN 978-3-939025-08-5