Ilse Ohnesorge
(21. März 1866 Dresden - 15. März 1937 Sebnitz)
Ilse Ohnesorge war eine sächsische Malerin. Die Tochter des Sebnitzer Schuldirektors lernte in Dresden bei Georg Estler und Carl Bantzer. Ihr Nachlass wird im Heimatmuseum Sebnitz betreut. Mit ihrer älteren Schwester, der späteren Studienrätin an der 1. Mädchenberufsschule Haydnstraße 49, Franziska Ohnesorge, nahm sie sich im Mai 1889 eine gemeinsame Wohnung in der Holbeinstraße 61 (II. Stock[1]) in Johannstadt, um Malerin zu werden. In ihrem Tagebuch notiert sie dazu:
„Der erste Schritt zu einem ganz Neuen, ganz Anderem in meinem Leben! Denn heute bin ich mit Fränzchen beim Maler Preller gewesen, das 4. Mal hatten wir ihn endlich getroffen, u. er war so ein prächtiger alter Herr u. ein herrliches Bild hatte er fertig auf seiner Staffelei. Wie bänglich war uns, als wir vor der Tür standen u. nicht wussten, ob wir hineingehen dürften oder anklopfen, u. wie freundlich u. eingehend hat er dann mit uns gespróchen u. hat mir wieder Mut gemacht, um weiter zu arbeiten ernst u. mit heiligem Eifer,- denn nun soll es hineingehen in das Reich der wahren Kunst,- ich soll ... nicht ... stehen bleiben bei den kleinen Dingen, den Karten u. anderen kunstgewerblichen Sachen... Die Karten muß ich anbringen, Mittel zum Zweck, jetzt noch mehr denn früher, um Stunden nehmen zu können bei Estler, wie mir Professor Preller geraten hat. Lieber Herr Gott, nun hilf du uns! - Wir sind hier zusammen so fröhlich, als wenn eine neue Welt sich uns auftun wollte.“[2].
[Bearbeiten] Literatur
- LADEMANN, Dr. Jördis: Authentische Chronistin ihrer Zeit, in: DNN 4. September 2006
- ↑ Wohnungs- und Geschäfts-Handbuch der Kgl. Residenz- und Hauptstadt, 1892
- ↑ Doku im frauenstadtarchiv.de von Dr. Jördis Lademann, Lesung 17. März 2008