Jüdische Migration nach Dresden
Die jüdische Migration nach Dresden führte im 19. und anfangs des 20. Jahrhunderts zu einem Anstieg der jüdischen Bevölkerung in der Stadt. Häufig wird davon ausgegangen, dass diese Menschen aus Osteuropa kamen, insbesondere dem Ansiedlungsrayon. So spricht einer der bekanntesten Dresdner Antisemiten von der unerschöpflichen polnischen Wiege. [2] Im Laufe der Jahre verbreitete sich diese Sicht auf die jüdische Migration in der Mitte der Gesellschaft und ähnliche Meinungen zur Herkunft der Mehrheit der jüdischen Zuwanderer sind heutzutage Allgemeingut. [3]
Dank des Buches der Erinnerung [1] ist eine genauere Analyse möglich. Zwar war rein geografisch gesehen tatsächlich die Mehrheit der zugewanderten jüdischen Mitbürger östlich Dresdens geboren worden, doch die überwiegende Zahl, nahezu 80% der jüdischen Zuwanderung, entstammte der deutschen Binnenmigration und folgte so einem Muster, wie es auch für nichtjüdische Deutsche zu beobachten war.
Das Buch der Erinnerung enthält natürlich nicht alle jüdischen Familien Dresdens oder gar alle Einzelpersonen. Allerdings kann vermutet werden, dass diese Menschen, wie die Kinder der Familie Georg Arnhold, eher in Dresden geboren waren als die im Buch Erwähnten. Für die nicht in Dresden geborenen Nichterwähnten, wie Victor Klemperer, wird die Verteilung der Geburtsorte dagegen ähnlich sein, wie es die Karte für etwa 1600 Personen wiedergibt.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V.: Buch der Erinnerung, Juden in Dresden, deportiert, ermordet, verschollen, 1933 - 1945, Dresden, 2006.
- ↑ Im Berliner Antisemitismusstreit 1879.
- ↑ Michael Brenner: Deutsche Juden und osteuropäische Juden: die Dresdner Jüdische Gemeinde zwischen Ost und West in: Einst & jetzt: Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde, goldenbogen, Dresden, 2001.