Johann Christian Schumann
Johann Christian Schumann, auch Ioannes Christian Schuman (* 1634 in Annaberg; † 7. Mai 1705 in Dresden [1]) war ein deutscher Jurist, langjähriger Ratsherr sowie Bürgermeister der Stadt Dresden im Zeitraum von 1696 bis zu seinem Tod im Jahr 1705. Zu dieser Zeit gab es in Dresden drei Bürgermeister, die sich jährlich an der Spitze des Stadtrats zu Dresden als regierender Bürgermeister abwechselten. Schumann war weiterhin Übersetzer und Schriftsteller, von dem noch heute mehrere Publikationen erhalten sind.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Johann Christian Schumann studierte Rechtswissenschaften und wurde im Sommersemester 1650 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Nach dem Studium ging er in die sächsische Residenzstadt Dresden und wurde dort schließlich 1671 Ratsherr und Mitglied des Stadtrates zu Dresden. 1696 wurde er erstmals zum regierenden Bürgermeister gewählt. Dieses Amt hatte er noch mehrmals bis zu seinem Tod inne, so 1699, 1702 und 1705. 1702 ist Schumann als Bürgermeister und Administrator des Hospital-Amtes St. Materni im Adressbuch von Dresden verzeichnet.[2]
Schumann schrieb sich regelmäßig mit dem Nürnberger Astronomen und Kupferstecher Georg Christoph Eimmart (1638–1705). Sein Briefwechsel mit Eimmart findet sich in Band 3 des Nachlasses von Eimmart.[3]
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1666: Magni Electoris Saxoniae, Magno & Sanctiori Senatui Viris ... Quicquid hic est Scriptionis, Devotionis, in Pietatis & Gratitudinis Testimonium nec non Exiguae strenae loco sistit.[4]
- 1688: Sion- und Heliconische Schrifften in gebundener und ungebundener Rede, Leipzig [5]
- 1690: Mercarii und Sandalions Trauriges Sendschreiben an Ihren hochbetrübten Freund Nigrinum.[6]
- 1694: Remarquable historische Briefe u. Frf. [7]
- 1704: Calendarium Seculare Dresdanum succinctum, Oder : gantz kurtzer Einfältiger Bericht Was man in hundert Jahren, biß itzige Zeiten, so viel möglichst, bey der Churfürstl. Sächß. Residenz-Stadt Dresden Merckwürdiges beobachtet, Ferner was aus denen Wein-Gebürgen, so nur um Dreßden herum liegen, an Most und Wein jährlich eingeführet ; Ingleichen: wie vierley Biere von Anno 1699. ... in Dreßden eingebracht worden ; Und endlich: Was jährlich vor Persohnen copuliret, getaufft, gestorben, ... jedes Jahr gewesen, [8]
Johann Christian Schumann war weiterhin ein Kunstliebhaber und fleißiger Sammler. Er besaß zu seinen Lebzeiten eine außerordentlich zahlreiche Kupferstichsammlung, über die er selbst zwei Verzeichnisse herausgab:
Das erste Werk enthielt die Blätter aus der heiligen und der Profangeschichte sowie eigene Erfindungen der Künstler und architektonische Zeichnungen und Landkarten. Das zweite Werk beinhaltete größtenteils Porträts.[10]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Glaubt man einer Anmerkung im Buch "Beiträge zur Geschichte der Cultur der Wissenschaften, Künste und Gewerbe in Sachsen" von Karl Gebhard, so wurde Schumann bereits im Jahr 1604 in Annaberg geboren und starb mit über 100 Jahren in Dresden. Wahrscheinlicher aber ist, dass es sich dabei um einen Druckfehler handelt und die Jahreszahl eigentlich 1634 lauten soll. Diese Jahreszahl passt dann auch eher zur Immatrikulation an der Universität in Leipzig. S.a. Beiträge zur Geschichte der Cultur der Wissenschaften, Künste und Gewerbe in Sachsen, Karl Gebhard, Dresden, 1823, Walthersche Hofbuchhandlung, Online Ausgabe der Bayrischen Staatsbibliothek München auf Google Books, S. 138
- ↑ Adressbuch "Königliches Dresden in Meissen", 1702, SLUB Dresden, S. 101
- ↑ Datensatz zu Johann Christian Schumann auf der Internetseite Astronomie in Nürnberg, Quelle: www.vd17.de auf
- ↑ Datensatz auf thesaurus.cerl.org
- ↑ Zedlers Universal-Lexicon
- ↑ Datensatz auf thesaurus.cerl.org
- ↑ Zedlers Universal-Lexicon
- ↑ Calendarium Seculare Dresdanum succinctum, Johann Christian Schumann, Pirna, 1704, Online Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Halle/ Saale
- ↑ s.a. Randnotiz 21 in Fürsten ohne Land: Höfische Pracht in den sächsischen Sekundogenituren Weißenfels, Merseburg und Zeitz, Vinzenz Czech, Lukas Verlag, Berlin, 2009, ISBN 978-3-86732-059-7
- ↑ Beiträge zur Geschichte der Cultur der Wissenschaften, Künste und Gewerbe in Sachsen, Karl Gebhard, Dresden, 1823, Walthersche Hofbuchhandlung, Online Ausgabe der Bayrischen Staatsbibliothek München auf Google Books, S. 138f.
[Bearbeiten] Quellen
- Datensatz zu Johann Christian Schumann, Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale), Studienzentrum August Hermann Francke, Archiv, in der Datenbank zu den Einzelhandschriften in den historischen Archivabteilungen
- Johann Christian Schumann in Zedlers Universal-Lexicon, Online-Ausgabe der Bayrischen Staatsbibliothek München
[Bearbeiten] Weblinks
- Bildnis des Ioannes Christian Schumann, Bürgermeister von Dresden, faktischer Entstehungsort: Berlin, 1671/1705 von Samuel Blesendorf, d.J., auf www.portraitindex.de, Quelle: Coburg, Kunstsammlungen der Veste Coburg
- handschriftliche Widmung von Johann Christian Schumann für Georg Andreas Wolfgang in der Staatlichen Bibliothek Regensburg
- Werke, Datensätze und Online-Editionen zu Johann Christian Schumann in der Digitalen historischen Bibliothek der Universität Erfurt/Gotha im Archiv der Uni Jena