Kleinbauernmuseum
Das Kleinbauernmuseum Reitzendorf wurde am Tag der Deutschen Einheit 1992 gegründet. Das Anwesen steht unter Denkmalschutz und ist heute Eigentum der Landeshauptstadt Dresden. Der Heimatverein „Schönfelder Hochland e. V.“ pflegt und betreut das Museum, das hier seine Heimstatt hat. Bis 1984 war der Hof von den Eigentümern, der Familie Naake, bewohnt, so dass viele Einrichtungsgegenstände und Werkzeuge im Original erhalten blieben. Hinzu kommen viele Dinge des täglichen Lebens, die der Lehrer und Heimatforscher Eberhard Pabst in liebevoller Kleinarbeit über viele Jahre hinweg gesammelt hat. Schenkungen von Freunden des Museums ergänzen die Bestände. Durch die großzügige Förderung des Staatlichen Amtes für ländliche Neuordnung Kamenz und des Sächsischen Landwirtschaftsministeriums war es möglich, das Auszugshaus und die Scheune denkmalgerecht zu restaurieren. Alle Dächer wurden neu gedeckt.
Während einer Museumsführung soll den Besuchern ein Eindruck von der Arbeits- und Lebenswelt der Kleinbauern vermittelt werden, die in der Regel 2 bis 3 ha Acker- und Wiesenland besaßen. Sie bewirtschafteten ihren Hof ausschließlich als Familienbetrieb. Die bescheidenen Einnahmen mussten durch die Arbeit des Mannes in der nahe gelegenen Stadt oder in der Gemeinde aufgebessert werden. So oblag die Arbeit im Haus und im Stall vorwiegend der Frau. Auch die Eltern, die das Auszugshaus bewohnten, sowie die Kinder waren unentbehrliche Helfer. Die Größe des Hofes bestimmte nicht nur die Art und Weise des Zusammenlebens der Generationen, sondern von ihr hing auch der Gebrauch und die Art der Geräte und Werkzeuge ab. Moderne Technik für Landwirtschaft und Viehhaltung konnten kaum Einzug halten. Aus diesem Grund blieben in den Kleinbauernhöfen die Zustände, wie sie sich zwischen dem ausgehenden 18. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausgebildet hatten, in vielen Bereichen erhalten. Die (zwangsweise) Bildung der LPG zu Beginn der 1960er Jahre des vorigen Jahrhunderts reduzierte die Funktion der kleinen Gehöfte auf das Wohnen. Diese Betriebe waren selbst zum Museum geworden, soweit sie nicht für Wohnzwecke umgebaut wurden. Kleinbauernhöfe gab es in allen Dörfern auf dem Schönfelder Hochland. Besonders zahlreich waren sie in den kleinen Dörfern, deren Flur sich bis an den Rand des Lausitzer Granitplateaus zum Elbtal hin erstreckt: Das sind Zaschendorf, Borsberg, Reitzendorf, Malschendorf, Krieschendorf, Rockau und Pappritz.
[Bearbeiten] Adresse und Kontakt
Kleinbauernmuseum Reitzendorf
Schullwitzer Straße 3
01328 Dresden OT Reitzendorf
- http://www.kleinbauernmuseum.de/
- Ansicht „Kleinbauernmuseum“ auf openstreetmap.org