Peter der Große in Dresden
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Peter der Große (russisch Пётр I Вели́кий; * 30. Mai (jul.) / 9. Juni 1672 (greg.) in Moskau; † 28. Januar (jul.) / 8. Februar 1725 (greg.) in Sankt Petersburg) war Zar von Russland und ab 1721 der erste Kaiser des Russisches Kaiserreichs.
Adolf Hantzsch führt in seinem Buch Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen (Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. 25. Heft, Dresden 1918, S. 38f.) zu Peter dem Großen aus:
- "Nr. 41. Peter der Große, Zar von Rußland, das er zur Großmacht erhob, 1672–1725. Wiederholt hat er in unserer Stadt geweilt. Das erste Mal erschien er hier nicht als Kaiser, sondern als Mitglied der sogenannten großen Gesandtschaft, die sich auf der Rückreise aus England und Holland befand. Zar Peter hielt sich vom 1. bis 4. Juni 1698 in Dresden auf, wohnte im Schlosse, besichtigte während seiner Anwesenheit die Kunstkammer, das Zeughaus und einige andere Gebäude, stattete sowohl der Kurfürstin Eberhardine als auch der verwitweten Kurfürstin Sophie einen Besuch ab und nahm schließlich an einer vom Fürsten von Fürstenberg in seinem Hause am Schloßplatze veranstalteten abendlichen Festlichkeit in sehr gehobener Stimmung teil. Auf einer Reise, die P. d. G. 1711 zur Wiederherstellung seiner wenig günstigen Gesundheit nach Karlsbad unternahm, weilte er vom 20. bis 22. September abermals in Dresden. Obgleich der auch diesmal von seiner Residenz abwesende König für den hohen Gast wieder im Schlosse hatte Zimmer bereitstellen lassen, nahm letzterer seinen Aufenthalt im Goldenen Ring, jetzt Altmarkt 15 (O.-Nr. 564). Fast 200 Jahre lang hat in diesem vornehmen und besonders günstig gelegenem Gebäude Gasthofsbetrieb bestanden, von 1737 bis 1840 diente es als Mietshaus ausschließlich Wohnungszwecken. In dem letzterwähnten Jahre wurde es abermals als Gasthof eröffnet, der während seines 32jährigen Bestehens den Namen „Hotel de l'Europe“ führte. Die 1872 im Erdgeschoß eingerichtete Gastwirtschaft zum „Stadtkeller“ ist 1892 eingegangen. – Bei seiner zweiten Anwesenheit in Dresden speiste P. d. G. an zwei Abenden bei dem Grafen Friedrich Vitzthum von Eckstädt (s. Nr. 42) in dessen Hause Scheffelgasse jetzt Scheffelstraße 9. Der Kaiser kannte ihn bereits sehr gut, da der Graf als außerordentlicher sächsischer Gesandter in Petersburg und Moskau viel mit dem Zaren persönlich verkehrt hatte. Letzterer wurde bei seinem Kommen 1711 im Auftrage August des Starken vom Grafen Vitzthum in der Dresdner Heide begrüßt und in die Stadt geleitet. Am anderen Tage besichtigte P. d. G. unter Vitzthums Führung den Falkenhof, die Glashütte, den Großen Garten, die Dresdner Festungswerke, sowie auch nochmals das Zeughaus und die Kunstkammer. Mittags hatte der Zar im Goldenen Ring ein Festmahl gegeben, an dem die meisten Herren seines aus etwa 20 Personen bestehenden Gefolges und eine kleinere Anzahl Glieder des Dresdner Hochadels teilnahmen. Höchst befremdlich muß es erscheinen, daß vom Kaiser, ehe er Dresden verließ, mehrere dem Gasthofe gehörige Bettücher absichtlich eingepackt worden waren. Das wollte er auch mit den grüntaffetnen Vorhängen tun, die der Hof zur Ausschmückung der vom Zaren bewohnten Zimmer geliehen hatte. Durch einen gerade hinzukommenden Stubenheizer wurde P. d. G. genötigt, die bereits herabgenommenen Vorhänge herauszugeben. (vergl. Dr. O. Richter, Altmarkt [39] Nr. 15 [Goldener Ring], Dresdner Geschichtsblätter 1892, Nr. 1, Seite 14–16.) Auch auf der Rückreise von Karlsbad besuchte er Dresden und wohnte vom 18. bis 23. Oktober 1711 wieder im Goldenen Ring. Besonders gern verkehrte er diesmal in der hinten im Hofe befindlichen Hausknechtstube, wo er sein Frühstück einzunehmen pflegte. Als sich P. d. G. auch im Jahre 1712 nochmals nach Karlsbad begeben hatte, unterbrach er die Heimreise diesmal ebenfalls durch einen Aufenthalt in Dresden vom 17. bis 23. November. Um den berühmten Goldschmied Melchior Dinglinger persönlich kennen zu lernen, nahm er in dessem Hause Frauenstraße jetzt 9 seine Wohnung. (S. Nr. 39.)"
[Bearbeiten] Weblinks
- Peter der Große in der deutschsprachigen Wikipedia