Rostyl

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Rostyl war der altsorbische Name für Roßthal.

Wie so oft gibt es zur Etymologie (Wortherkunft) die verscheidensten Theorien. Auszuschließen sind von vornherein Ableitungen aus dem Germanischen oder deutsche Volksetymologien, die in Unkenntnis oder Ignoranz der altsorbischen Wurzel aufgestellt wurden.

Aber auch aus dem Altsorbischen gibt es mehrere Etymologien:

Das sorbische Dorf wurde erstmals am 1. Dezember 1319 unter diesem Namen erwähnt.[5]

Es war zu diesem Zeitpunkt Allodium des Hochstifts Meißen und lag wüst, weil niemand den hohen Zins, den das Domkapitel zu Meißen als Eigentümer forderte, zahlen wollte.[6] Der an die Margarethenkapelle in Meißen zu entrichtende Jahrzins von 30 Schillingen wurde deshalb auf ein Pfund Pfennige herabgesetzt.[7]

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. "Urkundliche Ersterwähnung: 1319 als Rosztyl (altsorbisch: Leute des Rosztyl, eventuell von roszdel = Gabelung, Teilung abgeleitet)" In: Stadtteile Dölzschen und Roßthal-Neunimptsch auf dresden-und-sachsen.de.
  2. "Die Herkunft des Namens könnte sowohl von einem slawischen Personennamen oder vom altsorbischen Wort Rozdel = Gabelung abgeleitet sein." Roßthal In: dresdner-stadtteile.de (archivierte Version).
  3. "Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist demnach der Name slawischen bzw. altsorbischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "Zerteilung" oder "Gabelung". Das Häkchen über dem "e" im Namen Rozdel wird in der slawischen Sprache wie "ja", also Rozdjal ausgesprochen. Die slawischen Siedler, vom Weißeritztal aufwärts kommend, fanden im dortigen Gelände die Gabelung zweier Täler vor und haben danach ihren Wohnsitz so benannt." In: 2. Die Historie von Roßthal 1319-1949 auf der Webseite des Beruflichen Schulzentrums für Agrarwirtschaft und Ernährung Dresden (archivierte Version).
  4. "*aso. * Roztyl - Ort auf fettem Boden oder eines Roztyl" In: Geschichte der Stadt Dresden. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Hrsg. v. Karlheinz Blaschke. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1906-0, S. 119.
  5. "1319: Rostyl (CDS II 1 Nr. 375)". In: Roßthal. sw Dresden, Kreisfr. Stadt Dresden | 210m. im HOV.
  6. "Vom Allod in Roßthal erfahren wir, daß es 1319 wüst liegt [Anm. 172: Cod. II, 1, 375.]. Als Grund wird gemeldet, daß sich Niemand findet, der den hohen Zins, den das Domkapitel zu Meißen als Eigentümer fordert, zahlen will." In: Otto Trautmann: "Zur Geschichte der Besiedelung der Dresdner Gegend" (= " Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens." Heft 22), Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden 1912, S. 66.
  7. "Das Domcapitel setzt den von dem Gute in Rossthal an die Margarethencapelle zu entrichtenden Jahrzins von 30 Schillingen auf ein Pfund Pfennige herab." In: Codex diplomaticus Saxoniae regiae II 1 Nr. 375, S. 307f.
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge