Vision:TransitionTownDresden
Dresden wird Übergangsstadt (Transition Town), eine Stadt im Übergang vom Zeitalter der mechanisierten Industrie in das Zeitalter der verwobenen Organismen. Eine Stadt im Übergang in den Transkapitalismus, wohin auch immer dieser uns führt ...
Wie alle anderen Großstädte dieser Zeit fasert die Stadt auf und vernetzt sich mit dem Umland. Es ist das Umland jeder Stadt, das die Städter ernährt, während die Konzentration an Wissen und Kreativität in den Städten den Humus für Kunst und Kultur, Wissenschaft und Visionen bietet und der zentrale politische Platz in den Regionen ist. Dresden wird Region, indem es mit den umliegenden Gemeinden kooperiert und sich in eine gemeinsame Wirtschafts- und Versorgungsregion entwickelt. Die Zukunft Dresdens liegt in einer weitgehend regionalen Selbstversorgung mit allem Lebensnotwendigem: Lebensmittel, Energie, Wohnen, Mobilität, Kultur, Bildung, Gesundheits- und Sozialdiensten. Die Verteuerung von Energie durch das globale Fördermaximum an Öl, Kohle und Uran befördert diese Entwicklung, wodurch in Dresden nur noch Gebäude entstehen, die Null-Energie-Häuser sind oder aufgrund ihrer Architektur sogar Energieüberschüsse produzieren. Die Region Dresden wird energieautark, indem jedes Haus sich dezentral mit Energie selbst versorgt.
Die Region Dresden wird versorgungsautark, indem die Wirtschaftskreisläufe regionalisiert werden und die landwirtschaftlichen Ressourcen intensiv genutzt werden. Das heißt auch, daß Landwirtschaft in der Stadt auf Brachflächen betrieben wird, die zugleich Lern- und Schulungsobjekte für Kindergärten, Schulen und Sozialeinrichtungen sind. Handwerk wird wieder von jedem erlernt, wir Dresdner bilden uns zu Generalisten aus, die in eine Vielzahl von Branchen und Gewerken Einblick haben. Dazu gründen wir CoWorking-Häuser, Häuser für neue Arbeit und Kultur, die jedem jederzeit offen stehen, mit offenen Werkstätten, offenen Räumen zur Zusammenarbeit, offenen Lehr-Konzepten. Das Internet ist die Struktur, über die wir kommunizieren, denn die Dresdner Bürger schaffen sich und ihrem Umliegergemeinden ein kostenfreies WLan, was jedem schnellen Zugriff auf die weltweiten Wissensdatenbanken schafft.
Die Regionalisierung stärkt die Stadt und das Umland und sorgt dafür, dass Wohnen und Arbeiten nah beieinander passiert. Abwanderung aus der Region kann somit vermieden werden. In den dicht besiedelten größeren Städten der Region entstehen integrierte Nachbarschaften, in denen Wohnräume, Sozialeinrichten (Kitas, Schulen, Ärzte usw.), Läden und Arbeitsplätze so dicht beieinander liegen, dass das meiste fußläufig erreichbar ist. Der Verkehr in der Region setzt intensiv auf öffentliche Strukturen, wozu auch ein dichtes Taxi- und CarSharing-Netz gehört, was das Eigentum von Privat-PKWs teuer macht und Platz auf den Straßen schafft.
Die Dresdner arbeiten intensiv in Gemeinschaften zusammen. Wirtschaftlich, indem zinsfreie Tauschringe sich zu regionalen Marktplätzen entwickeln, politisch, indem neue Demokratie-Formen wie die Flüssige Demokratie eingesetzt werden, die ein schnelleres und umfassenderes Bild von den Wünschen der Bürger zeigen und sich direkt in Abstimmungen umsetzen lassen, die dann von der Stadtverwaltung umgesetzt werden. Wo die Stadtverwaltung zu träge ist, gründet sich in der lebhaften Regionalökonomie neue Genossenschaften, die die Pläne bürgerschaftlich-gemeinschaftlich umsetzen.
Dresden ist gewappnet. Das Zeitalter nach dem Öl kann kommen. Die Zeit des Transkapitalismus führt uns in eine andere Welt, in der Mitbestimmung und Nachhaltigkeit grundlegende Prinzipien unserer Lebensweise sind.