Wilhelm Petzoldt
Wilhelm Petzoldt (* 2. Mai 1885 in Dresden; † 12. Oktober 1976 ebenda) war ein deutscher Organist, Sänger, Kapellmeister und Komponist.
Als jüngstes von fünf Kindern des Juristen und Bezirksgerichtsdirektors Friedrich Ernst Petzoldt und dessen Frau Marie Helene, geborene Händel, wuchs er in einer musikalisch geprägten Familie auf. Im Jahr 1918 heiratete er Johanna Marie Kuhnert (* 21. August 1893 in Hosterwitz; † 3. Januar 1979 in Leipzig), mit der er einen Sohn hatte. Sein Enkel ist der Bach-Forscher und Theologe Prof. Martin Petzoldt, der von 1996–2015 Vorsitzender der Neuen Bachgesellschaft war. Sein Urenkel Andreas Petzoldt ist als Opernsänger ein festes Ensemblemitglied der Landesbühnen Sachsen.
Während seiner Karriere war Wilhelm Petzoldt als königlich-preußischer Hofkapellmeister, Organist und Sänger tätig. Er war Meisterschüler von Richard Strauss. Sein musikalisches Schaffen umfasste sowohl Aufführungen als auch eigene Kompositionen. Nachdem er einen Hörsturz erlitten hatte, musste Wilhelm Petzoldt seine Arbeit als Sänger und Kapellmeister einstellen. Die Bombardierung Dresdens 1945 überlebte der taub gewordene Musiker nur, weil sein Hund ihn in den Keller zerrte; die Sirenen hatte er nicht gehört. Indem er Lichtzeichen nutzte, konnte er bis ins hohe Alter am Krematorium als Organist aktiv bleiben.
Wilhelm Petzoldt lebte mit seiner Familie am Elbhang im Keppgrundweg 4 in Hosterwitz.
[Bearbeiten] Quellen
- Dieter Fischer: Der Organist Wilhelm Petzoldt war auch Sänger, Kapellmeister und Komponist. In: Elbhang-Kurier, Ausgabe 2/2006, S. 12–13.
- Künstler am Dresdner Elbhang, Band 2. Elbhang-Kurier Verlag, Dresden 2007, S. 339.