WohnKultur
„WohnKultur – Ausstellung zum Bauen und Wohnen nach 1945“ ist ein kleines Museum in der JohannStadthalle in Johannstadt. Die Schau besteht aus zwei Räumen: Der erste stellt die historische Entwicklung der Johannstadt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dar, als der Stadtteil fast völlig zerstört wurde. Im zweiten Raum wird veranschaulicht, wie die Menschen in der neu aufgebauten Johannstadt lebten, wie sie eingerichtet waren und wie sich ihr Alltag gestaltete. Dabei ist der Hauptraum in vier zeitlich abgegrenzte Bereiche gegliedert: die Aufbauphase in den 1950er Jahren, die 60er mit der beginnenden industriellen Bauweise, die 70er und 80er Jahre, in denen die Wohnungsfrage mit riesigen Plattenbausiedlungen gelöst werden sollte, sowie die Nachwendezeit, Gegenwart und Zukunft.
Zu sehen sind neben Möbeln und zahlreichen Haushaltsgegenständen auch viele Fotos, Ton- und Filmdokumente. Im Museum werden auch Exponate aus der Sammlung des JohannStadtArchivs gezeigt.
Die Idee zur Ausstellung kam der damaligen Vorstandsvorsitzenden der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt (WGJ), Uta Knorr, als bei der Sanierung der Schillinghäuser 1995 alle Kohleöfen entsorgt werden sollten und ein grüner Jugendstil-Kachelofen ihr Herz eroberte. Sie ließ ihn abbauen und einlagern. Nach und nach kamen viele weitere Gegenstände dazu, die bei Sanierungen geborgen wurden oder die Johannstädter Einwohner abgaben – eine ganze LKW-Garage voll. Nachdem lange Zeit nicht klar war, wie ein passendes Museum aussehen könnte, startete im Frühjahr 2012 das „Projekt Johannstadt-Museum“. Am 15. September 2012 wurde die Schau im Beisein von Oberbürgermeisterin Helma Orosz, Uta Knorr und Hunderter Gäste eröffnet.
Der Designer Detlef Lieffertz aus Leipzig und die Kuratorin Susann Gramm aus Chemnitz gestalteten die Ausstellung, der Berliner Medienhistoriker Volker Petzold zeichnete für die Auswahl der audiovisuellen Medien verantwortlich.
