1591
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1583–1700 gilt in Sachsen weiterhin der Julianische Kalender. Um das Datum nach dem Gregorianischen Kalender zu ermitteln, sind 10 Tage zu addieren.
[Bearbeiten] Ereignisse
- Daniel Winzenberger, kurfürstlicher Postbereiter, gibt den "Lobspruch der Stadt Dresden" heraus [1]
- Dr. Theophilus Glaser wird Superintendent [2]
- 22. Januar: Giovanni Maria Nosseni erhält ein Privileg für 20 Jahre, dass nur er und seine Beauftragten Marmor, Alabaster, Serpentin, Jaspis, Kristall und Amethyst brechen und ausführen dürfen [3]
- 10. März: Wilhelm IV. v. Hessen schickt Christian I. Kartoffeln:
"Wir überschicken auch E.L. u.a. ein Gewächs, so wir vor wenig Jahren aus Italien bekommen und Taratouphli genannt wird, dasselbige wächst in der Erden und hat schöne Blumen guten Geruchs und unten an den Wurzeln hat es viele tubera hängen, dieselben wenn sie gekocht werden sind gar anmutig zu essen. Man muß sie aber erstlich in Wasser aufsieden lassen, so geht die oberste Schale ab, darnach tut man die Brühe daran und siedet sie in Butter vollends gar."[4]
- März: Christian schickt Ernst Preußler nach Polen und Litauen mit offenem Paß "damit er zu unserem Privatgebrauch einige der in den Wäldern lebenden Stiere, welche man Auerochsen nennt, desgleichen Elentiere, Singschwäne und ähnliche Tiere daselbst zusammenkaufe"
- 14. Mai antwortet Fürst Radziwill aus Czenstochau, dass Auerochsen "während des Sommers in unseren Wäldern nicht aufzufinden"
- 14. August: Um 10.00 Uhr traf Seiner Kaiserlichen Majestät Abgesandter, der geheime Rat Hans Christoph von Hornstein zu Gröningen mit zwei Kutschern und zwei reisigen Pferden in Dresden ein. Kurfürst Christian befand sich auf einer Jagdreise in der Nähe von Rochlitz. Der Gesandte stieg im Gasthof zum Goldenen Löwen ab und ließ sich 2 Uhr nachmittags bei den kurfürstlichen Räten anmelden. Kanzler Nikolaus Krell war abwesend. Dr. Eulenbeck bagab sich zu Hornstein, dieser wollte dem Kurfürsten nachreisen. Eulenbeck überzeugte ihn zu warten. Christian schrieb an Krell: man sollte die Werbung des Gesandten anhören, die Antwort abfassen und ihm übersenden
- 17. August: Christian schreibt aus Waldheim an den Hausmarschall: Krell habe berichtet, dass der Gesandte "nicht zum Besten tractiert" würde. Man solle ihm deshalb aus dem kurfürstlichen Keller guten Rheinwein nach Bedarf und frischgesalzenes Hirsch- und Schweinewildpret verabreichen, auch seine Auslösung nach Abzug bezahlen. Aber man solle ihm das Zeughaus nicht zeigen! Man könne sich mit Bauarbeiten entschuldigen, ihn höchstens im Stallgebäude herumführen, wenn er dränge und ihm dort die Harnischkammer zeigen
- 23. Oktober: Leichenbegängnis des Kurfürsten. Nikolaus Krell wird verhaftet, auf Antrag der Ritterschaft von Admin. Fr. Wilh. amtsentsetzt, zusammen mit seinen Sekretären Zschammer und Kohlreuter auf die Festung Königstein gebracht
[Bearbeiten] Geboren
- 7. Januar: Dorothea, Tochter Christian I. (wird gegen den Willen der Mutter ohne Exorzismus getauft)
- 2. November: August Buchner als Sohn des Oberzeugmeisters Paul Buchner
[Bearbeiten] Gestorben
- 25. September (5.10.): Christian I. [3]
- 29. September (9.10.): Daniel Greser, Superintendent
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), S. 332
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), S. 412
- ↑ a b Julius Schmidt: Beiträge zur Kunstgeschichte Sachsens im 16. Jahrhundert in: Archiv für Sächsische Geschichte Band 11 , Verlag Bernhard Tauchnitz Leipzig 1873
- ↑ Archiv für Sächsische Geschichte, Bd. 11, Miscellen