1590
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1583–1700 gilt in Sachsen weiterhin der Julianische Kalender. Um das Datum nach dem Gregorianischen Kalender zu ermitteln, sind 10 Tage zu addieren.
[Bearbeiten] Ereignisse
- das Salomonistor wird durch das Pirnaische Tor ersetzt [1]
- Fertigstellung des Stallgebäudes
- das Hafenportal westlich der Kleinen Bastion zum „Arsinall“ (dem ehemaligen Hafen von Nisan) wird vermauert (gebaut 1554, noch heute zum Teil sichtbar)
- 12. Januar: Christian I. an Giovanni Maria Nosseni, der für die Fresken im Stallgebäude italienische Maler vorgeschlagen hatte: ein Maler wird auch in deutschen Landen zu finden sein. Weiteren Bescheid erhalte er durch Kammersekretär Hans von Tschammer. Er solle in Freiberg Marmorsteine zum Paviment für die vier fürstlichen Gemächer zum Stallgebäude sauber und schleunigst bearbeiten lassen
- 21. April: "etlichen Personen, so vor unserem gnädigsten Herrn eine Tragödiam agirt", 34 fl. 6 Gr
- 14. Mai: Christian I. schreibt aus Glücksburg an den Truchseß Chr. von Löben: Georg von Knobelsdorf, der Hofmeister Sophias, hat ihm berichtet, dass Löben einen sprechenden Star kennt. Christian will ihn haben.
- 28. August: Wolfgang Zündelin wird Hofrat
- 15. September: Graf Philipp von Hohenlohe sendet Christian einen Jäger mit zwei Bluthunden zum Aufspüren von Wilddieben durch Captain Georg von Maxen
- 6. Oktober: Christian aus Oschatz an Hohenlohe: bittet um eine Zuchthündin für Bluthunde
- Anfang Oktober: Carlo de Cesare, von Giovanni Maria Nosseni angeworben, trifft mit seinen Gehilfen in Freiberg ein, wo auch vorher schon einige italienische Bildhauer und Steinmetze beschäftigt waren. Auf Befehl Christian I. bildet er den einheimischen Bildhauer Michael Grünberger zur Arbeit auf Marmor und Alabaster aus
- 16. Oktober: Kurfürst Christian schreibt aus Pforta an Christoph von Nißmitz zu Ueben, bittet sich für den folgenden Tag dessen gelehrten Zwerg aus
- 20. Oktober: Gedinge Cesare-Nosseni: Cesare soll "46 Conterfet mit Postamenten und Wappenschildern" á 12 fl. in die neue Galerie hinterm Stallgebäude liefern, weiter 23 Bilder aus gebranntem Ton (Basreliefs) á 10 fl., alles aus Ton bossiert, gebrannt und mit gemahlenem Metall überzogen oder bronziert. Cesare forderte jährlch 100 Taler Gehalt, freie Wohnung und Material und außerdem jedes fertige Stück extra bezahlt. Für Modellierung und Guß der bronzenen Statuen Herzog Heinrichs, Kurfürst Augusts, deren Frauen und der vier Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung und Gerechtigkeit) in den Nischen in der Kapelle neben dem Altar 2.800 Taler, für 8 Engel als Schildhalter 700 Taler, für 32 Engel aus Gips mit Musikinstrumenten,auf dem obersten Sims der Kapelle sitzend, 320 Taler. Nosseni erschien das zu hoch, er versuchte zu verhandeln.
[Bearbeiten] Quellen
- Julius Schmidt: Beiträge zur Kunstgeschichte Sachsens im 16. Jahrhundert in: Archiv für Sächsische Geschichte Band 11 , Verlag Bernhard Tauchnitz Leipzig 1873 (Angaben über Nosseni)
- verschiedene Miscellen aus dem Archiv für Sächsische Geschichte
- ↑ Alfred Hahn und Ernst Neef: Dresden: Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme. Band 42 der Reihe Werte unserer Heimat, Akademie-Verlag Berlin 1984