Am Lockwitzbach

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Die Straße Am Lockwitzbach in Sporbitz verläuft auf der östlichen Seite parallel zum Lockwitzbach von der Pirnaer Landstraße abgehend. In den Gemeindeunterlagen von Zschachwitz steht dazu im Beschluß des Gemeinderates vom 8. Januar 1945: "Der Wohnweg zu den Behelfsheimen im Ortsteil Sporbitz hat den Namen "Am Lockwitzbach" erhalten. Begründung: Die unmittelbare Nähe und Lage des Wohnweges gleichlaufend mit dem Lockwitzbach ist als Anregung zur Benennung des Wohnweges zu betrachten."

[Bearbeiten] Geschichte

Bei dem Wohnweg handelt es sich um den Fußweg, der schon vor 1900 von Meußlitzer Einwohnern genutzt wurde, um zum Bahnhof Niedersedlitz zu gelangen. Um diese Zeit wurden Gleise gelegt für eine Kleinbahn. Die damalige Firma "Kelle und Hildebrandt" nutzte die Bahn für Transporte zwischen der Fabrik und der Elbe. Weitere Angaben zu "Kelle und Hildebrandt" gibt es bei der Bosewitzer Straße.

Zum früheren Fußweg wurde folgender Schriftwechsel gefunden:

31. Juli 1902: Brief vom Gendarm Emil Schmidt an die königliche Amtshauptmannschaft Pirna

"Durch die Inbetriebsetzung der Kleinbahn der Firma "Kelle und Hildebrandt" von deren Fabrik bis nach der Elbe ist wahrzunehmen gewesen, daß dadurch die öffentliche Sicherheit erheblich gefährdet ist. Als gefährliche Stelle ist die Strecke von der Staatsstraße, Sporbitzer Flur, bis dort, wo die Bahn über den Lockwitzbach führt, hervorzuheben. Auf dieser Strecke besteht angeblich über 30 Jahre ein Fußweg (sogen. Apothekerweg), der in der Flurkarte nicht angegeben ist, auf welchem die Bahn zum Teil gelegt ist. Durch die Belegung hat sich das Publikum teils links-, teils rechtsseitig der Bahn einen schmalen Fußweg getreten, der gegenwärtig in schlechtem Zustand ist, da nun dieser Weg noch sehr viel begangen wird und die dort verkehrenden Passanten dem Eisenbahnzuge ausweichen müssen so ist nicht ausgeschlossen, daß dadurch Unglücksfälle herbeigeführt werden. Hierzu sei noch bemerkt, daß eine Verbreiterung des Weges durch die vorhandenen Bahnböschungen und zum Teil durch das Bachufer beeinflußt wird. Ferner ist eine Aufstellung von Warnungstafeln an verschiedenen Stellen nothwendig."

17. Oktober 1902:

Der Gemeinderath zu Großzschachwitz "... bittet die Königl. Amtshauptmannschaft ... um eine öffentliche Bekanntmachung ..., daß der bisherige Fußweg am Bachrand entlang von der Kleinbahn ... bis zum Ausbau der verlängerten Moltkestraße ... als öffentlicher Fußweg eingezogen wird, und den Fußverkehr auf die Dresden-Peterswalder-Staatsstraße über die Moltkestraße zu verweisen." Die Moltkestraße ist heute Am Wiesenrand und die Dresden-Peterswalder-Staatsstraße ist heute die Pirnaer Landstraße.

Auf einer Karte von 1913 ist zu sehen, dass die Werkbahn zunächst in nördlicher Richtung über den Lockwitzbach führte. Danach bog sie nach rechts ab und fuhr dann nochmal über eine Brücke. Dabei handelt es sich offensichtlich um die oben erwähnte Brücke. Entlang der Flurgrenze zu Sporbitz führte die Trasse dann über die heutige Pirnaer Landstraße und dann in östlicher Richtung entlang den Flurgrenzen zu Meußlitz und Zschieren zur Elbe.

Da 1945 eine offizielle Benennung erfolgte, war der Weg zumindest teilweise wieder öffentlich.

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