1945
Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
[Bearbeiten] Ereignisse
- 16. Januar: Tagesangriff auf den Bahnhof Friedrichstadt (auch Cotta, Löbtau und Leutewitz getroffen)
- 13. Februar: In der Nacht auf den 14. Februar wird die Innenstadt Dresdens durch alliierte Bomber größtenteils zerstört. Die erste Angriffswelle beginnt um 22.03 Uhr und dauert bis 22.28 Uhr. Weitere Tagesangriffe am 14. Februar und 15. Februar.
- 13. Februar: Die Frauenklinik Johannstadt wird zerstört, die Babys werden gerettet, u. a. von der Hebamme Martha Marquardt nach Blasewitz gebracht, später nach Kreischa: http://www.ueberlebendekinderdresden.de
- 2. März: Luftangriff auf Bahnanlagen in Friedrichstadt und Neustadt und umliegende Bebauung (853 Tonnen Spreng- und 127 Tonnen Brandbomben).
- 17. April: erneuter Luftangriff auf Dresden; Tagesangriff der US-Armee mit 1500 Tonnen Spreng- und 164 Tonnen Brandbomben; Zerstörung von Hauptbahnhof, Neustädter Bahnhof und Bahnhof Friedrichstadt; mindestens 450 Tote.[1]
- Insgesamt gab es in Dresden 25.000 Todesopfer.[2]
- Mai: Nationalsozialisten wollen das Blaue Wunder sprengen. Zwei Dresdner, Erich Stöckel und Paul Zickler, retten unabhängig voneinander die Brücke, indem sie die zur Sprengung angeschlossenen Kabel zerschneiden.[3]
- 6. Mai: Else Glaßmacher wird aus dem Zuchthaus Waldheim befreit, sie gelangt zu Fuß auf der Autobahn in zwei Tagen nach Dresden.
- 7. Mai: Die Augustusbrücke wird von deutschen Truppen gesprengt, um die anrückenden Sowjetsoldaten aufzuhalten. Die Rote Armee erreicht Dresden.[4]
- 8. Mai: Die Sowjetsoldaten kommen die Grundstraße herunter, über das Blaue Wunder zum Schillerplatz.[5] Erster Stadtkommandant wird Oberst Gorochow.
- 9. Mai: Einrichtung der Hilfsstelle Dresden-Rochwitz/Loschwitz, Leiter Hans Neuhof, Stellvertreterin Charlotte Dietrich-Smolorz
- 10. Mai: Stadtkommandant Oberst Gorochow bildet einen neuen Rat und ernennt den Sozialdemokraten Rudolf Friedrichs zum Oberbürgermeister.[6]
- 11. Mai: amerikanische Armeeangehörige fahren durch Dresden (von Freiberg die Kesselsdorfer Straße herunter, weiter über die Nossener Brücke nach Pirna und Königstein, wo sie französische Kriegsgefangene abholen sollten)[7]
- Drei Wochen nach Kriegsende übernimmt Elsa Fenske das Sozialamt Dresden.
- Else Glaßmacher beginnt ihre Arbeit im Antifa-Ausschuß Dresden-Rochwitz.
- 25. Juni: Der Stadtrat erkennt Hitler, Frick und Mutschmann die Ehrenbürgerschaft Dresdens ab.
- 26. Juni: Gründungsversammlung der SPD für das Land Sachsen in der Tonhalle[8]
- 1. Juli: Eingemeindung von Dölzschen und Gittersee nach Dresden
- 10. Juli: In der Tonhalle auf der Glacisstraße wird der „Nathan“ aufgeführt, mit Antonia Dietrich als Sittha.
- 10. August: Erste Opernaufführung nach dem Krieg: „Figaros Hochzeit“ von W. A. Mozart. Dirigent Joseph Keilberth, Regie Heinz Arnold, Ausstattung Karl von Appen; Figaro Josef Herrmann, Elfriede Weidlich als Susanne, Arno Schellenberg als Graf, Christel Goltz als Gräfin, Clementine von Schuch als Cherubin ebenfalls in der Tonhalle[9]
- August: Anweisung, mit dem Wiederaufbau des Zwingers zu beginnen (Kronentor); Finanzierung u. a. durch Zwingerlotterie[10]
- 17. Oktober: Gründungsaufruf „Volkssolidarität gegen Wintersnot“[11]
- 25. November: Einweihung des Ehrenmals für die sowjetischen Gefallenen der 5. Gardearmee am Platz der Roten Armee als erstes nach dem Zweiten Weltkrieg für sowjetische Soldaten errichtetes Denkmal auf deutschem Boden[12]
- 5. bis 13. Dezember: „Weihnachtsmesse 1945“ in einem Gebäudeflügel der ehemaligen Goehle-Werke an der Riesaer Straße; Eröffnung mit Oberbürgermeister Walter Weidauer, Stadträtin Elsa Fenske und dem Kreuzchor[13]
- 19. Dezember: erster Ausstoß von drei Tonnen Grauguss aus dem wiedererrichtetem „Eisenhammerwerk Plauenscher Grund“[14]
[Bearbeiten] Ereignisse in der Umgebung
- 19. April, kurz nach 12 Uhr: Luftangriff auf Pirna; binnen 15 Minuten gehen rund 337 Tonnen Sprengbomben nieder; 200 Tote; betroffen vor allem das Gebiet Kloster-, Grohmann- und Brückenstraße, Dohnaischer Platz sowie Hauptplatz und Gebäude in Brückennähe auf Copitzer Seite[15]
[Bearbeiten] Geboren
- 28. April in Ebern (Franken): Stefan Plenkers, Maler[16]
[Bearbeiten] Gestorben
- 22. April: Käthe Kollwitz im Rüdenhof Moritzburg
- 8. Mai: Mutter Augustina wird in Goppeln von einem betrunkenen sowjetischen Soldaten erschossen.
- 5. August: Karl Ludwig Grossmann, Museumsdirektor
- 28. August: Richard Kluge, Präsident der Reichsbahndirektion Dresden, Ehrendoktor der TH Dresden
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/bilder-der-zerstoerung-dresdens-apokalypse-a-340800.html, http://www.bild.de/regional/dresden/bombenangriff/der-vergessene-bomben-angriff-auf-dresden-40577772.bild.html
- ↑ Rolf-Dieter Müller, Nicole Schönherr, Thomas Widera (Hrsg.): Die Zerstörung Dresdens am 13./15. Februar 1945: Gutachten und Ergebnisse der Dresdner Historikerkommission zur Ermittlung der Opferzahlen. Vandenhoeck & Ruprecht / Unipress, Göttingen 2010, ISBN 978-3-89971-773-0 Abschlussbericht als PDF.
- ↑ Gedenktafel an der Blasewitzer Brückenseite
- ↑ „Dresdner Filmschätze“, Teil 2
- ↑ Oliver Reinhard: Einmarsch in Dresdens Trümmerwüste, saechsische.de, 7. Mai 2020.
- ↑ „Dresdner Filmschätze“, Teil 2
- ↑ „Dresdner Filmschätze“, Teil 2
- ↑ Andreas Malycha (Hrsg.): Auf dem Weg zur SED. Die Sozialdemokratie und die Bildung einer Einheitspartei in den Ländern der SBZ. Eine Quellenedition (= Archiv für Sozialgeschichte, Beiheft 16). Dietz, Bonn 1995, ISBN 3-8012-4052-5, S. 55.
- ↑ Bildnisse in der Deutschen Fotothek
- ↑ „Dresdner Filmschätze“, Teil 2
- ↑ http://www.volkssoli-dresden.de/ueber-uns/geschichte
- ↑ Stadtlexikon Dresden. A–Z. 1994, S. 115.
- ↑ Ralf Hübner: So war der Striezelmarkt nach dem Krieg. In: saechsische.de 19.12.2021
- ↑ Titelblatt der Volksstimme (Landeszeitung der SPD, Landesverband Sachsen) vom 22. Dezember 1945
- ↑ Silvio Kuhnert: Vor 75 Jahren fielen Bomben auf Pirna. In: DNN 1.4.2020, S. 16
- ↑ Matthias Flügge: Ein leiser Melancholiker: Dresdner Maler Stefan Plenkers gestorben. In: DNN.de 8.11.2024