Kreischa
Kreischa ist eine Gemeinde im Lockwitztal südlich von Dresden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Die Gemeinde umfasst 2897 Hektar und 15 Ortsteile: Kreischa, Lungkwitz, Gombsen, Wittgensdorf, Brösgen, Saida, Theisewitz, Kleba, Zscheckwitz, Quohren, Kleincarsdorf, Bärenklause, Kautzsch, Babisnau und Sobrigau.
Kreischa wurde 1282 als Dohnaisches Lehen zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[1] Im 19. Jahrhundert war es ein Pfarrdorf und Marktflecken im Gerichtsamt Dippoldiswalde. Es bestand aus zwei Rittergütern, eines davon Schloss und Gut Lungkwitz.
1860 lebten im Ort etwa 1.240 Einwohner [2], ca. 50 Jahre später waren es bereits 500 Einwohner mehr [3]. Heute leben mehr als 4400 Menschen in Kreischa.[4]
Der Ort war früher Hauptsitz der "Sächsischen Strohhutmanufactur". Außerdem gab es eine Zigarrenfabrik. Zentraler Platz in Kreischa ist der Haußmannplatz mit dem Gänselieselbrunnen, benannt 1906 nach dem ehemaligen Rittergutsbesitzer und Gemeinderat Ferdinand Haußmann (1799-1879).
Zwar gab es Pläne einer Eisenbahnlinie von Dresden nach Dippoldiswalde über Kreischa, allerdings wurde der Bau dieser Eisenbahnstrecke nie ausgeführt. Statt dessen erhielt der Ort 1906 einen Anschluss an die meterspurige Straßenbahnlinie von Niedersedlitz, die am dortigen Bahnhof begann und in Kreischa im dortigen Straßenbahndepot endete. Im Volksmund wurde diese Überlandbahn liebevoll Lockwitztalbahn genannt, benannt nach der 1930 nach Dresden eingemeindeten Ortschaft Lockwitz, durch die die Bahn ebenfalls fuhr.
Bereits im 19. Jahrhundert entstanden im Dorf Sanatorien und Heilanlagen, so unter anderem eine Kaltwasserheilanstalt und eine Nervenheilanstalt. Zu DDR-Zeiten entstanden in dem Park am Ortseingang von Kreischa das Zentrum des Sportmedizinischen Dienstes der DDR. Neben Untersuchungen zu Dopingergebnissen diente es vor allem zur Regeneration von Leistungssportlern der DDR, besonders vor großen sportlichen Höhepunkten. Seit 1992 ist der Ort Sitz des Instituts für Dopinganalytik und Sportbiochemie Kreischa.
Anfang der 1990er Jahre wurde am Hang östlich vom Stadtzentrum die Klinik Bavaria errichtet. Die terrassenförmig angeordneten Gebäude sind einer barocken Schlossanlage nachempfunden und beherbergen eine moderne Rehabilitationsklinik. Zur Klinik gehören zudem ein Rehazentrum für Kinder und Jugendliche im Ortsteil Zscheckwitz, die Helene-Maier-Stiftung in Theisewitz (ökologischer Landbau), eine Schule für Logopädie, Physio-, Ergo- und Sporttherapie sowie eine Facheinrichtung in Gombsen für die Intensivpflege von Wachkoma-Patienten. Die Klinik Bavaria ist der größte Arbeitgeber des Weißeritzkreises.[5]
In der unmittelbaren Umgebung des Ortes befindet sich der 476 Meter hohe Wilischberg, eine Erhebung aus Basalt.
[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 627
- ↑ Die Gemeinde Kreischa und ihre Ortsteile. Informationsbroschüre der Gemeinde Kreischa, den Kliniken Bavaria und dem Handels- und Gewerbeverein Kreischa. Kreischa. S. 14.
- ↑ Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 789.
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 627
- ↑ Die Gemeinde Kreischa und ihre Ortsteile. Informationsbroschüre der Gemeinde Kreischa, den Kliniken Bavaria und dem Handels- und Gewerbeverein Kreischa. Kreischa. S. 14.
- ↑ Die Gemeinde Kreischa und ihre Ortsteile. Informationsbroschüre der Gemeinde Kreischa, den Kliniken Bavaria und dem Handels- und Gewerbeverein Kreischa. Kreischa. S. 28-33.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kreischa“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Klinik Bavaria“
- offizielle Webseite der Gemeinde Kreischa
- Klinik Bavaria
- Helene-Maier-Stiftung
- Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie (IDAS) in Kreischa